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EU-Projekt OriginAlp erforscht Alpenqualität heimischer Produkte

Dr. Michael Oberhuber vom Versuchszentrum Laimburg stellte mit Prof. Konrad Bergmeister von der Freien Universität Bozen und Joachim Reinalter vom Sennereiverband Südtirol in Bozen das kürzlich bewilligte Forschungsprojekt OriginAlp vor, das Herkunft und Qualität von Milchprodukten, Fleisch und Äpfeln der heimischen Landwirtschaft nachweisen soll.

Jeder kennt die Situation: Man steht vor einer gefüllten Theke im Supermarkt und kann zwischen Äpfeln aus Südtirol oder anderen Regionen wählen. Die Auswahl ist groß, doch entscheiden sich Konsumenten immer häufiger für Produkte der heimischen Landwirtschaft. Denn die Käufer vertrauen auf Herkunft und Qualität der heimischen Lebensmittel. Mit einem Budget von 920.000 Euro für drei Jahre verfolgt das Projekt OriginAlp das Ziel, Herkunfts- und Qualitätsnachweis bei Milch, Milchprodukten, Fleisch und Äpfeln aus Nord- und Südtirol auf wissenschaftlicher Basis zu ermöglichen. „Fast eine Million Euro für ein Projekt zur Hervorhebung der Herkunft der Produkte der Landwirtschaft sind hervorragend“, freut sich Prof. Konrad Bergmeister, Präsident der Universität Bozen.

OriginAlp: Länderübergreifende Zusammenarbeit

OriginAlp ist das Produkt einer länderübergreifenden Zusammenarbeit. In Nordtirol sind die Universität Innsbruck sowie Agrarmarketing Tirol am Projekt beteiligt. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, Nord- und Südtiroler Partner aus Forschung und Landwirtschaft für das Projekt zu gewinnen. Uns verbindet das gemeinsame Interesse, die Qualität der hochwertigen Produkte unserer Landwirtschaft auch wissenschaftlich zu belegen. Wir wollen dem Konsumenten den Wert der Bergprodukte vermitteln und damit den Bauern den Absatz ihrer Produkte zu fairen Preisen ermöglichen“, erklärt Dr. Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg.

Wissenschaftliche Kompetenz für Qualitäts- und Herkunftsnachweis

Die ausgewiesene wissenschaftliche Kompetenz der beteiligten Nord- und Südtiroler Projektpartner ermöglicht eine weit reichende Erforschung von Herkunft und Qualität der Produkte der heimischen Landwirtschaft.

Die Qualität von Milchprodukten und Fleisch wird am Versuchszentrum Laimburg untersucht, indem z.B. ihre Fettsäureprofile bestimmt werden. Man kann am Fettsäuremuster von Milch, Käse und Fleisch erkennen, ob die Tiere sich überwiegend von Grünfutter oder Kraftfutter ernährt haben. Zusätzlich werden im Versuchszentrum Laimburg auch Zucker- und Säuregehalt sowie die Fruchtfleischfestigkeit von Äpfeln bestimmt.

Der Sennereiverband Südtirol stellt Vergleichsdaten für Milch und Käse aus den Untersuchungen in seinem Labor und die Proben für Milch und Milchprodukte zur Verfügung.

Die Freie Universität Bozen dagegen bestimmt die Herkunft der Lebensmittel durch die anerkannte Standardmethode der Stabil-Isotopenanalyse. Mit dieser Methode wird das Verhältnis verschieden schwerer Varianten (= Isotopen) eines chemischen Elements wie z.B. Kohlenstoff in einer Probe ermittelt. Da dieses Verhältnis sich je nach Region unterscheidet, kann dadurch das Herkunftsgebiet einer Probe bestimmt werden.

Die Universität Innsbruck testet ein neues Verfahren, das Herkunfts- und Qualitätsprüfung vereinen könnte, nämlich die Nahinfrarot(NIR)-Spektroskopie: Die Ergebnisse müssen zuerst mit der Standardmethode verglichen werden, ermöglichen dann aber eine kostengünstige und rasche Untersuchung großer Mengen an Proben.

Faire Preise für regionale Produkte

Herkunft und Qualität von Lebensmitteln schaffen nicht nur Vertrauen bei Konsumenten und Händlern, sondern können auch gezielt vermarktet werden. „Wir können mit diesem Projekt noch mehr als bisher auf die Qualität unserer Produkte hinweisen“, zeigt sich Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes Südtirol überzeugt. Der Konsument kann sich auf die nachgewiesene Qualität verlassen und die Bauern können höhere Preise für ihre qualitativ hochwertigen Produkte erzielen. Oberhuber schlägt in dieselbe Kerbe: „Das Projekt OriginAlp ist ein Meilenstein für unsere Arbeit zur Qualität landwirtschaftlicher Produkte, von dem wir uns wertvolle Erkenntnisse erhoffen – für unsere Forschung und die Landwirtschaft in den Alpen.“

Foto von Pressekonferenz: Abgebildete Personen v.l.n.r.: Joachim Reinalter, Prof. Konrad Bergmeister, Dr. Michael Oberhuber, Prof. Massimo Tagliavini.
Fotorechte: Laimburg/Pertl

 

Rückfragehinweis:
Dr. Oswald Bauer
T +39 0471 969 516 | F +39 0471 969 599
oswald.bauer@provinz.bz.it

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