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Laimburg am Puls der Weinbauforschung

Am Tag der Rebe und des Weines haben heute, 18. April, Experten am Versuchszentrum Laimburg über aktuelle Forschungsergebnisse im Weinbau informiert. Großes Interesse haben die 80 Teilnehmer gezeigt, die an der Veranstaltung der Sektionen Weinbau und Kellerwirtschaft des Versuchszentrums Laimburg teilgenommen haben.

Die Züchtung resistenter Sorten im Weinbau schreitet weltweit voran und verspricht eine Reduzierung der einzusetzenden Pflanzenschutzmittel. Die Sorte Lagrein steht im Zentrum eines eigenen Forschungsprojekt, das die Inhaltsstoffe dieser Rebsorte erforscht. Durch gezielte Einsaat kann das Bodenleben in Rebanlagen verbessert werden. Wenn man Sauvignon Blanc zu wenig oder zu viel bewässert, wirkt sich dies insbesondere auf Anbau (Wachstum, Ertrag usw.) aus, weniger deutlich jedoch auf die Weinqualität. Dennoch sollte eine gewisse Bewässerungsmenge nicht unterschritten werden.

Züchtung resistenter Sorten
Weltweit wird intensiv daran gearbeitet, Rebsorten zu züchten, die gegen Pilzkrankheiten wie Peronospora oder Mehltau resistent sind. Denn resistente Rebsorten können den Einsatz von Fungiziden reduzieren. Gabriele di Gaspero, anerkannter Experte im Bereich Resistenzzüchtung der Universität Udine, berichtete in seinem Vortrag über die Einkreuzung resistenter Sorten aus Amerika und Asien. Diese Pflanzen unterbinden das Wachstum der Pilze, indem sie vom Pilz befallene Zellen absterben lassen und damit verhindern, dass der Pilz sich von der Pflanze ernähren kann. Zudem zeigte di Gaspero die Vorteile moderner molekularbiologischer Methoden für die Züchtung auf. Kennt man nämlich die für die Resistenz verantwortliche Gensequenz einer Pflanze, kann bei der Züchtung rasch überprüft werden, ob die Resistenz an die gezüchtete Pflanze vererbt worden ist oder eben nicht.

Den Lagrein erforschen
Florian Haas stellte in einem kurzen Referat das vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekt LagReIn vor, das die Inhaltsstoffe dieser autochthonen Südtiroler Rebsorte intensiv erforschen und damit zu einer Valorisierung des Lagrein beitragen wird. Das Projekt hat im Mai 2011 begonnen und wird bis 2015 abgeschlossen werden. Derzeit laufen die Erhebungen des zweiten Jahres.

Besseres Bodenleben durch Einsaat
Enzo Mescalchin vom Istituto Agrario di San Michele all'Adige referierte über Forschungen zur Bodenbeschaffenheit und Biodiversität in Trentiner Rebanlagen. Dabei zeigt sich, dass der Boden im Bereich der Fahrgassen aufgrund der Verdichtung weniger Leben aufweist als jener der Rebzeilen. In Versuchen konnte durch gezielte Einsaaten eine Bodenverbesserung erreicht werden, da infolge einer größeren Biodiversität der Pflanzen auch die Fauna im Boden zunimmt. Die langjährigen Datenreihen zeigen, dass die organische Substanz des Bodens, die durch die Zersetzung von Gräsern usw. entsteht, abnimmt.

Bewässerungsversuch Sauvignon Blanc
In einem mehrjährigen Versuch haben Günther Pertoll und Ulrich Pedri vom Versuchszentrum Laimburg den Einfluss der Bewässerung auf die Sorte Sauvignon Blanc in einer Anlage in Terlan auf Wachstum, Ertrag, Trauben- und Weinqualität untersucht. Dabei wurden unterschiedliche Bewässerungsstrategien geprüft. Zu viel bzw. zu wenig Bewässerung beeinflussten demnach deutlich den Anbau (Wachstum, Ertrag usw.), wirkten sich jedoch weniger deutlich auf die Weinqualität aus. Infolgedessen, so die Experten, bestünde erhebliches Einsparpotenzial bei der Bewässerung der Reben. Es sei jedoch auf physiologische Störungen wie zum Beispiel welke Trauben zu achten.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg
Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern.
Insgesamt 180 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 400 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.


Pressekontakt:
Dr. Oswald Bauer
Tel.: +39 0471 969 516
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