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Gemeinsame Forschung für Umwelt und Landwirtschaft

Projektstart: MONALISA von Land, EURAC, Laimburg, Freie Universität Bozen und TIS vorgestellt

Auf die Umwelt wird in Südtirol geachtet. Besondere Beachtung findet sie im neu gestarteten Projekt MONALISA: In den kommenden drei Jahren arbeiten die großen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Südtirols gemeinsam an einem Monitoringsystem, das Umweltparameter auf verschiedenen Ebenen erfasst und überwacht. Die Daten und Leistungen dienen insbesondere der Landwirtschaft. Im Projekt arbeiten die Forschungseinrichtungen mit lokalen Unternehmen zusammen und erproben neue Technologien. MONALISA, das vom Land finanziert wird, ist am Dienstag, 8. April, im Rahmen einer Pressekonferenz an der EURAC vorgestellt worden.

Satellitendaten, Drohnen und Erkundungsflüge mit Lasersensoren, Messungen vor Ort und Lokalaugenscheine, Wetterstationen, Analysen im Labor: Mit dieser Bandbreite an Technologien - nach Größe ihres Maßstab geordnet - erfassen und beobachten die Forscher der EURAC, unter deren Leitung das Projekt steht, des Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg, der Freien Universität Bozen und der Universität Innsbruck in den kommenden drei Jahren das Klima und die Vegetation. Die verschiedenen Technologien werden mit ihren jeweils speziellen Leistungen wie in einem Puzzle zusammengefügt. 

Am Beispiel des Apfels: Satelliten und Drohnen, also Technologien auf Ebene des größten Maßstabs, steuern Messdaten über großflächige Obstwiesen bei. So kann untersucht werden, wie Temperatur, Bodenfeuchte und Niederschläge Wachstum und Reifung beeinflussen. In den Laboranalysen hingegen wird in die einzelne Frucht hineingeschaut: Die Forscher messen dabei Parameter wie etwa den Vitamingehalt oder wie knackig der Apfel ist.

Die Projektpartner arbeiten daran, diese Messtechniken aufeinander abzustimmen und die Effizienz zu erhöhen: Die Experten der Laimburg - das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum hat das Projekt mitinitiiert - testen nicht-zerstörende Methoden, um die Fruchtqualität einer gesamten Ernte messen zu können. Die Forscher der Universität Bozen installieren hingegen Sensoren auf den Traktoren, um Baumreihen im Seitenprofil zu „scannen". Denn von oben können beispielsweise Blüten- und Fruchtmengen nicht erfasst werden. Darüber hinaus testen sie Systeme, die landwirtschaftliche Arbeitsvorgänge automatisch registrieren und damit die Arbeit der Bauern einfacher, überschaubarer und effizienter machen sollen.

Die EURAC-Forscher arbeiten mit Satellitendaten und Drohnen, um Klima und Boden in Südtirol zu untersuchen. Ihre Daten und Analysen dienen nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch dem Planen von Maßnahmen gegen Überschwemmungen und Lawinen, dem Zivilschutz und dem Vorhersehen von verfügbaren Wasserressourcen.

Um neue Technologien zu entwickeln, arbeiten die beteiligten Forschungseinrichtungen im Projekt MONALISA mit fünf lokalen Privatunternehmen zusammen, die vom TIS innovation park koordiniert werden. „Wir haben die Firmen bereits in der ersten Projektphase mit ins Boot geholt. Das gibt uns die Garantie, dass diese Forschung auch Anwendung findet. Es gibt auch bereits Unternehmen, die investieren möchten, um diese Technologien auf den Markt zu bringen", erklärt Johannes Brunner, Koordinator des Zentrums Produktentwicklung und Neue Technologien am TIS.   

„Zusammenarbeit ist heute wichtiger denn je: Der Markt ändert sich ständig, und die landwirtschaftlichen Betriebe müssen sich schnell anpassen und höchste Qualität liefern. Daneben machen der Landwirtschaft auch die Änderungen des Klimas zu schaffen. Deswegen ist es wichtig, das Gebiet zu monitoren, um die Entwicklung alpiner Regionen vorausschauend zu planen und die Bevölkerung bestmöglich vor Naturgefahren schützen zu können. In den kommenden drei Jahren schaffen wir die Grundlage für eine stabile Forschungsplattform, die zu einem späteren Zeitpunkt im Technologiepark angesiedelt werden könnte", erklären Marc Zebisch von der EURAC, Michael Oberhuber vom Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg und Fabrizio Mazzetto, Professor an der Freien Universität Bozen, in ihrer Projektvorstellung.

Mit dem Projekt MONALISA hat das Land einen neuen Weg der Forschungsfinanzierung beschritten. „Es war unser Anliegen, ein interdisziplinäres Projekt in Form eines Schwerpunktvorhabens zu fördern, durch das nicht zuletzt insbesondere auch die Kooperation und Vernetzung der in Südtirol tätigen Forschungsinstitutionen gestärkt werden soll. Ein weiteres Ziel war, von Anfang an auch die Südtiroler Unternehmen mit einzubeziehen, was dank der Zusammenarbeit mit der Abteilung Innovation, Forschung, Entwicklung und Genossenschaften erreicht werden konnte", unterstreicht Günther Andergassen, Direktor der Abteilung für Bildungsförderung, Universität und Forschung. „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, und Zusammenarbeiten ist ein Erfolg", mit diesem Zitat von Henry Ford unterstreicht auch Maurizio Bergamini Riccobon, Direktor der Abteilung Innovation, Forschung und Entwicklung, das Anliegen, durch themenspezifische Ausschreibungen die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu verstärken.

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