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Landsorten mit Potenzial

Bei einer Tagung am 27. Februar am Versuchszentrum Laimburg sind die Ergebnisse des Forschungsprojekts CereAlp (Interreg IV Italien-Österreich) vorgestellt worden. Darin sind 59 Roggen- und 10 Dinkel-Landsorten auf ihre agronomischen Eigenschaften und Inhaltsstoffe untersucht worden. Landesrat Arnold Schuler kündigt Förderungen für Getreideanbau an.

„Landsorten sind standortangepasst und Teil unserer Kultur. Daher ist uns die Erforschung dieser Sorten ein großes Anliegen", sagt Landesrat Arnold Schuler bei der Tagung am Versuchszentrum Laimburg. Zugleich hat Schuler angekündigt, dass die Förderungen für den Getreideanbau wieder aufgelegt werden.
An der Tagungen haben rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilgenommen und sich bei über das Nutzungspotenzial von 59 Roggen- und 10 Dinkel-Landsorten aus Tirol und Südtirol informiert. Dabei handelt es sich um traditionelle Getreidesorten, die durch den wiederholten Anbau an einem bestimmten Standort an Bauernhöfen entstanden sind. Gerade aus diesen Landsorten könnten unverwechselbare, regionale Spezialitäten hergestellt werden, die der steigenden Nachfrage der Konsumenten nach regionalen Produkten Rechnung tragen.

Landsorten unterscheiden sich deutlich von modernen Sorten
Im Feld unterscheiden sich Land- und Zuchtsorten voneinander. So bilden die Roggenlandsorten deutlich längere Halme und reifen ein bis zwei Wochen vor den heute angebauten Zuchtsorten ab. Beim Ertrag halten einige der untersuchten Landsorten mit den modernen Sorten mit. Bei den Dinkelsorten sind die sichtbaren Unterschiede dagegen deutlich weniger ausgeprägt.

Backqualität und Geschmack der Landsorten untersucht
Zusätzlich zu den im Feld erhobenen Daten wie Auswinterung, Ertrag, Wuchshöhe, Standfestigkeit und Ausfallneigung sind die Inhaltsstoffe und Qualitätseigenschaften fürs Backen der einzelnen Sorten analysiert worden.
Die von den Experten gesammelten Daten zu den einzelnen untersuchten Sorten werden in einem Katalog aller untersuchten Sorten veröffentlicht, der gerade erstellt wird. Das zweijährige Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt der Tiroler Landesregierung durchgeführt und vom Interreg-IV-Programm Italien-Österreich finanziert.

Getreideanbau in Südtirol
Den aktuellsten statistischen Daten zufolge beträgt die Getreideanbaufläche in Südtirol etwa 240 ha, das entspricht rund zwei Prozent des Südtiroler Brotgetreidebedarfs. Angebaut werden vor allem Roggen, Gerste, Weizen, Hafer und Dinkel.
Im Rahmen des Projekts Regiokorn bauen rund 60 Landwirte auf über 80 Hektar Fläche im Vinschgau, Eisack- und Pustertal Roggen und Dinkel an. Dieses Getreide wird von der Meraner Mühle gemahlen und von knapp 40 Südtiroler Betrieben zu Brot aber auch zu Teigwaren verarbeitet.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg
Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern.
Über 200 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

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