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Versuchszentrum Laimburg empfängt Weinexperten zum 30. Internationalen Weinwissenschaftliches Kolloquium

Von Sonntag, 31.07.2017 bis Freitag, 04.08.2017 hat am Versuchszentrum Laimburg das 30. Internationale Weinwissenschaftliche Kolloquium stattgefunden. Weinexperten der bedeutendsten Institutionen des deutschsprachigen Raums diskutierten über aktuelle önologische Fragestellungen.

Über 30 Experten tauschten sich beim 30. Internationalen Weinwissenschaftlichen Kolloquium 2017 über aktuelle Fragestellungen der Önologie aus. (c) Versuchszentrum Laimburg

Etwa 30 Expertinnen und Experten der Kellerwirtschaft aus dem deutschsprachigen Raum tauschten sich bei dem vom Versuchszentrum Laimburg organisierten 30. Internationalen Weinwissenschaftlichen Kolloquium (IWWK) über aktuelle önologische Fragestellungen aus. Ulrich Pedri, Leiter des Fachbereichs Önologie am Versuchszentrum Laimburg und Vorsitzender des Organisationskomitees vor Ort freute sich, Fachkollegen der wichtigsten auf dem Gebiet der Kellerwirtschaft operierenden Institute aus Deutschland, Österreich, Luxemburg, den USA und der Schweiz begrüßen zu können.

 

Traditionelle Fachtagung der Weinwissenschaft

Abgehalten wird das IWWK traditionell als Diskussionsveranstaltung. Das wissenschaftliche Programm der Tagung hatte der Arbeitskreis „Kellerwirtschaft und Weinbehandlung“ des Forschungsrings des Deutschen Weinbaus (FDW) festgelegt. Das Weinwissenschaftliche Kolloquium sei eine Veranstaltung mit langer Tradition, betonte die Vorsitzende des Arbeitskreises, Prof. Dr. Doris Rauhut, die am Institut für Mikrobiologie und Biochemie an der Hochschule Geisenheim forscht und lehrt, zur Eröffnung. Darum sei es besonders erfreulich, viele junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler unter den Teilnehmern zu sehen, die den Fortgang der Veranstaltung sichern können.

 

Vielfältiges wissenschaftliches Programm

Auf dem Programm des Kolloquiums, das in der Aula Magna der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer stattfand, standen vielfältige Themen aus allen Bereichen der Weinherstellung. Diskutiert wurden etwa verschiedene alte, neue und alternative Weinbehandlungsmittel und ‑verfahren zur Verhinderung und Behandlung von Weinfehlern und Weinkrankheiten. Auch die Möglichkeit der Alkoholreduktion durch die Verwendung von Trockenreinzuchthefepräparaten mit niedrigen Alkoholbildungsraten wurde diskutiert. Ein weiteres Thema waren Weine mit besonderem oder alternativem Ausbaustil wie beispielsweise „Orange Wines“, bei denen es sich um maischevergorene Weißweine handelt, deren typische Farbe bei der Maischegärung durch den langen Kontakt mit Traubenschalen entsteht, so wie es eigentlich nur bei der Rotweinherstellung üblich ist. Ein anderer Schwerpunkt lag schließlich auf spektroskopischen Methoden zur Analyse der Weinqualität sowie Methoden  zur Authentizitätsprüfungen von Wein. Auch präsentierten Vertreter der Industrie im Rahmen eines Workshops Ergebnisse zu neu entwickelten Produkten. „Wir haben Themen ausgewählt, die uns aktuell und interessant erschienen und Kollegen gebeten, die Experten auf dem Gebiet sind, kurze Statements dazu vorzubereiten und sie danach zur Diskussion zu stellen“, erläuterte Rauhut die Vorbereitung des wissenschaftlichen Programms.

 

Fachliche Exkursionen zur Vorstellung der Südtiroler Obst- und Weinwirtschaft

Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen des Kolloquiums anlässlich eines Empfangs im Felsenkeller begrüßte, vermittelte einen Einblick in die Südtiroler Landwirtschaft. Obwohl die Rebfläche Südtirols nur 1 % der Gesamtrebfläche Italiens ausmache, sei der Anteil an prämierten Weinen je Flächeneinheit höher als im restlichen Staatsgebiet. Auch finden die Südtiroler Weine hohe Anerkennung sowohl in Italien als auch im Ausland, was sich in zahlreichen Auszeichnungen und Preisen niederschlage, erläuterte Schuler.

 Während an den Vormittagen aktuelle weinwissenschaftliche Themen diskutiert wurden, kamen die Experten im Rahmen von Exkursionen an den Nachmittagen sowie während der ganztägigen Fachexkursionen am 3. und 4.8. näher in Kontakt mit der Südtiroler Obst- und Weinwirtschaft. So besuchten die Kolloquiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer verschiedenen Kellereien und Weingüter im Eisacktal und im Südtiroler Unterland und lernten die Marke „Roter Hahn“ des Südtiroler Bauernbunds sowie die Initiative „wein.kaltern“ der Weinwirtschaft in Kaltern zur Förderung der Qualität und Weinkultur kennen. Auf dem Programm stand auch eine geologische Weinwanderungen am Kalterer See unter der Leitung von Martin Thalheimer, der am Versuchszentrum Laimburg die Arbeitsgruppe „Boden, Düngung, Bewässerung“ leitet. An den letzten beiden Tagen des Kolloquiums führten ganztägige Fachexkursionen ins Vinschgau/Burggrafenamt sowie ins benachbarte Trentino, wo die Experten jeweils verschiedene Genossenschaften, Kellerei- und Brennereibetriebe besuchten.

Für die Begleitpersonen der Kolloquiumsteilnehmer hatte das Organisationsteam des Versuchszentrums Laimburg ebenfalls ein interessantes und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, das einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südtirols wie das Südtiroler Archäologiemuseum oder die Gärten von Schloss Trauttmansdorff beinhaltete.

 

Das Versuchszentrum Laimburg

Das Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 300 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

 

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