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Die „Accademia dei Georgofili“ informiert sich über die Südtiroler Berglandwirtschaft

Am 07. Juli 2017 fand der diesjährige Studientag der „Accademia dei Georgofili“ an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Dietenheim bei Bruneck statt. Thema der Tagung, die die Sektion Nordost der „Accademia dei Georgofili“ in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und der Freien Universität Bozen organisiert hatte, war die Südtiroler Berglandwirtschaft.

Die Teilnehmer des Studientags der Accademia dei Georgofili

In zahlreichen Fachvorträgen beleuchteten Wissenschaftler und Vertreter der öffentlichen Verwaltung und der verschiedenen Institutionen der Südtiroler Landwirtschaft unterschiedliche Aspekte der Berglandwirtschaft in Südtirol. Organisiert wurde die Tagung von der Sektion Nordost der „Accademia dei Georgofili“ in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und der Freien Universität Bozen mit der Unterstützung von MILA Bergmilch Südtirol, der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Dietenheim, dem Beratungsring Berglandwirtschaft BRING, dem Südtiroler Bauernbund und dem Raiffeisenverband. Die Tagung erfreute sich großer Beliebtheit bei den Teilnehmern. „Durch die Mitwirkung der verschiedenen Interessengruppen ist es gelungen, den Mitgliedern der „Accademia dei Georgofili“ ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Stärken der Berglandwirtschaft in Südtirol zu vermitteln“, erklärt Giovanni Peratoner, Leiter des Fachbereichs Berglandwirtschaft am Versuchszentrum Laimburg und Mitorganisator der Tagung.

 

Eine Analyse der Situation der Südtiroler Berglandwirtschaft

Ziel der Tagung war es, den Teilnehmern die Realität der Südtiroler Berglandwirtschaft nahezubringen und die aktuelle Situation zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Entwicklung des lokalen Landwirtschaftssystems, der primären Anbausysteme sowie deren Stärken und Herausforderungen. Nach den Fachvorträgen fand eine technische Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb „Mair am Hof“ in Dietenheim zum Thema „komplementärer Anbau“ (Kartoffeln, Getreide) statt. Im darauffolgenden geführten Rundgang durch das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim konnten sich die Teilnehmer ein Bild von Vergangenheit und Traditionen der Südtiroler Landwirtschaft machen.

 

Tendenzen, Organisation und Ausbildung im Bereich der Berglandwirtschaft

Nach einer Einführung vonseiten Prof. Dr. Giuliano Mosca von der Universität Padua, Präsident der Sektion Nordost der „Accademia dei Georgofili“ und Moderator der Tagung, referierte Dr. Markus Joos, Direktor des Bezirksamts für Landwirtschaft Schlanders über die Tendenzen der Südtiroler Berglandwirtschaft. Dr. Robert Zampieri, Vizepräsident des Raiffeisenverbandes Südtirol und Generaldirektor der MILA Bergmilch Südtirol, stellte danach das Südtiroler Genossenschaftssystem vor. Im Anschluss sprach Juliane Gasser Pellegrini, Direktorin der Schulen für Landwirtschaft und Hauswirtschaft von Salern/Vahrn und Dietenheim/Bruneck über die Besonderheiten der Ausbildung in Südtirol und Dr. Christian Plitzner, Direktor des Beratungsrings Berglandwirtschaft BRING, referierte über die Beratungstätigkeit für Südtiroler Betriebe, die in der Berglandwirtschaft tätig sind. Dr. Michael Eisendle, Mitarbeiter des Innovationsschalters des Südtiroler Bauernbunds, berichtete über dessen Dienstleistungen für innovative Projekte der Südtiroler Landwirtschaft. 

 

Forschung und Versuchstätigkeit

Thema des Vortrags von Dr. Giovanni Peratoner, Leiter des Fachbereichs Berglandwirtschaft am Versuchszentrum Laimburg, waren die Herausforderungen aber auch Möglichkeiten der Grünlandwirtschaft in Südtirol. Peratoner betonte, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen der Forschung und den verschiedenen Interessengruppen der Südtiroler Landwirtschaft unabdingbar dafür sei, fundierte und auf die Bedürfnisse der lokalen Landwirtschaft zugeschnittene Kenntnisse an die Landwirtinnen und Landwirte weitergeben zu können. Am Versuchszentrum Laimburg werden unter anderem Untersuchungen zur nachhaltigen Nutzung der Grünlandflächen und zur Schätzung der Qualität von Futtermitteln durchgeführt. Professor Dr. Matthias Gauly und Prof. Dr. Massimo Tagliavini von der Freien Universität Bozen fassten die aktuelle Situation der Viehzucht und des Obst- und Weinbaus in höheren Lagen zusammen, erörterten die Stärken und Schwächen dieser Bereiche und zeigten mögliche Lösungsansätze für die dargestellten Probleme auf.

 

Die „Accademia dei Georgofili“

Die „Accademia dei Georgofili“ mit Sitz in Florenz wurde im Jahr 1753 zur Förderung der Kenntnisse in Land- und Forstwirtschaft gegründet. Ziel der Vereinigung ist es auch die Umwelt und das landwirtschaftliche Gebiet zu schützen und zur Entwicklung des ländlichen Raums beizutragen. Der Name „Georgofili“ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie „Liebhaber der Landarbeiten“.

 

Das Versuchszentrum Laimburg

Das Versuchszentrum Laimburg ist die führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 300 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

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