Blickpunkte

Vegemont (2012-2015)

GB-ab-12/1

Einleitung

Aufgrund des zunehmenden ökonomischen Drucks auf die Betriebe in den Bergregionen ist die Suche nach geeigneten Zuerwerbsquellen ein wichtiges Ziel, um das Einkommen der Landwirte zu sichern.

Mit ihren späten Vegetationszeiten und daraus resultierenden späteren Ernteterminen bietet die Höhenlage Chancen für die Entwicklung von Marktnischen. Hier kann Frischgemüse zu einem Zeitpunkt auf den regionalen Markt gelangen, an dem die üblichen Produktionsgebiete kaum Lieferkapazität haben.

Gemüse besitzt ein hohes Wertschöpfungspotential. Wenn die intensive, aber kurze sommerliche Arbeitsphase mit den am Betrieb vorhandenen Arbeitskräften bewältigt werden kann, kann man mit Gemüse ein gutes Einkommen erwirtschaften.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer öffentlich zugänglichen, GIS-gestützten Karte, die geeignete Anbaugebiete für eine definierte Gruppe von Gemüsearten im Südtiroler Berggebiet ausweist. Die Karte soll einerseits wichtige Impulse für eine maßgeschneiderte und individuelle Betriebsberatung liefern. Andererseits soll sie eine flächendeckende Auskunft über die mögliche Anbaufläche einer Gemüsekultur auf Gebietsebene (z.B. Talschaft) liefern, um den politischen Entscheidungsträgern die Einschätzung des Potentials bestimmter Gemüsekulturen zu ermöglichen. Dazu wird eine Prognose des Erntefensters der berücksichtigten Kulturpflanzen angestrebt.

Im Rahmen dieses Projektes soll die Identifizierung geeigneter Standorte für die unterschiedlichen Gemüse-Kulturarten soweit wie möglich

  • optimiert werden, indem die größte Anzahl an Entscheidungskriterien gleichzeitig berücksichtigt werden;
  • formalisiert werden, indem das Modell in standardisierter Form flächendeckend anwendbar wird;
  • automatisiert werden, indem der Aufwand für die Kalkulation von der EDV übernommen wird.

Dadurch  erhält ein sehr komplexer Prozess eine einfache Anwendungsform.

Das Projekt beinhaltet folgende Arbeitsschritte:

A. Identifizierung von Gemüsearten, die für das Berggebiet aus marktstrategischen Gründen von Interesse sind. (√ siehe Bericht zum Kick-off Workshop)

B. Anhand einer Literaturstudie wird überprüft, ob es bereits mathematische Modelle gibt, die in der Lage sind, Phänologie, Wachstum und Ertrag der ausgewählten Gemüsearten zu beschreiben. Zudem sollen Modelle gefunden werden, die einerseits den in Südtirol herrschenden klimatischen Bedingungen entsprechen und andererseits auf Inputgrößen basieren, die flächendeckend auf GIS-Basis für Südtirol verfügbar oder abzuleiten sind.

C. Erarbeitung von Referenzwerten für Anbau und Ernte aus lokalen Versuchsergebnissen.

D. Definition der Abfragekriterien. Die Ergebnisse der Arbeitsschritte B. und C. werden für die Definition der Bedingungen herangezogen, welche die Anforderungen einer bestimmten Kultur für einen erfolgreichen Anbau darstellen. Diese Bedingungen stellen die Kriterien dar, mit denen die Datenbanken abgefragt werden.

E. Erarbeitung der Karte der Vegetationsdauer.

F. Erarbeitung der Karte des Energieangebotes (Globalstrahlung). Das Energieangebot wird aufgrund des digitalen Geländemodells der Provinz Bozen durch den Einsatz vom Solar Analyst-Tool von ArcGIS (Fu & Rich 1999) auf täglicher Basis flächendeckend errechnet.

G. Erarbeitung der Karte der potentiellen Anbaugebiete. Die Kombination der Ergebnisse der Arbeitsschritte D., E. und F. wird zur Erstellung einer Karte der potentiellen Anbaugebiete für jede Ziel-Kulturart führen und die Basis für die Schätzung der Erntefenster bilden.

H. Datenerhebung für die Bestimmung des Geltungsbereichs der Karte.

I. Festlegung des Geltungsbereichs der Karte


Projektteam: Giovanni Peratoner, Arndt Kunick, Roland Zelger, Markus Hauser, Martin Thalheimer

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