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Johanna Höller
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Erfolgreiche Methoden für den ökologischen Anbau

Am 7. August hat der Sachbereich Ökologischer Anbau des Versuchszentrums Laimburg mit den Kollegen der Fondazione E. Mach in San Michele all’Adige aktuelle Versuche im ökologischen Obst- und Weinbau vorgestellt. Insbesondere die Ausdünnungsmethode bewährt sich in der Praxis.

„Ein optimales Verhältnis von Früchten je Baum ist wichtig für die Qualität und Größe der Früchte. Und dieses erreicht man durch die so genannte Ausdünnung, wodurch man den Pflanzen einen Teil ihrer Früchte nimmt", erklärt Markus Kelderer, Leiter des Sachbereichs ökologischer Anbau am Versuchszentrum Laimburg. Im ökologischen Anbau haben die Forscherinnen und Forscher mehrere Jahre lang Versuche mit öligen Substanzen durchgeführt. Durch das Besprühen der Blätter wird die Photosynthese der Pflanzen eingeschränkt und sie werfen einen Teil ihrer Früchte ab. Diese Methode zeigt sortenabhängig sehr gute Ergebnisse. „Bei der Sorte Gala können wir mit dieser Methode im ökologischen Anbau die optimale Menge von Früchten je Baum erzielen", freut sich Markus Kelderer. Das Verfahren wird mittlerweile auch schon erfolgreich in der Praxis eingesetzt.
Zudem haben die Forscher die Ergebnisse mehrjähriger Versuche zu Bodenpflege und Düngung vorgestellt. Dabei hat sich das zeitige Ausbringen organischen Düngers im frühen Frühjahr besonders bewährt.

Hartnäckiger Schädling für Ökoanbau
Vorgestellt haben die Wissenschaftler auch Versuche zur Bekämpfung der Blutlaus, die insbesondere bei Sorten wie Fuji im ökologischen Anbau große Schäden verursacht. „Wir haben bei unseren Versuchen festgestellt, dass der Schnitt einen großen Einfluss auf die Verbreitung des Schädlings hat", sagt Kelderer. „Der Baum muss sich im Gleichgewicht zwischen Wachstum und Ertrag befinden, um widerstandsfähig zu sein." Neue Erkenntnisse verspricht sich Kelderer von neuen Unterlagen, die robust gegen die Blutlaus sind. Allerdings ist dies ein langfristiger Prozess. Erste Prüfungen dieser Unterlagen laufen aber bereits am Versuchszentrum Laimburg.

Alternativen zum Kupfer
Bereits am Vormittag haben die Kollegen der Fondazione Edmund Mach in San Michele all'Adige über ihre Versuche im ökologischen Weinbau berichtet. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Versuchen zur Reduzierung des Einsatzes von Kupfer gelegen. Kupfer darf in begrenzter Menge auch im ökologischen Anbau eingesetzt werden. Aber man versucht seit einiger Zeit, Alternativen zum Kupfer zu finden. Während im Obstbau mit Schwefelkalk und Karbonaten wirkungsvoller Ersatz zum Kupfer zur Verfügung steht, gestaltet sich die Suche nach Alternativen im Weinbau schwierig.

Der biologische Anbau in Südtirol
2013 gab es in Südtirol insgesamt 831 ökologisch wirtschaftende Betriebe, darunter auch jene, die gerade auf biologische Produktion umstellen. Im Obstanbau entfällt der Löwenanteil der Fläche auf Kernobst (Äpfel, Birnen) mit einem Anteil von 7,5 Prozent an der Obstanbaufläche Südtirols. Der biologische Weinanbau wird auf 5 Prozent der Weinbaufläche Südtirols betrieben. Die biologisch angebauten Produkte werden in insgesamt 262 Betrieben veredelt und vermarktet.

Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg
Das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern.
Über 200 Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, von Obst- und Weinbau bis hin zur Berglandwirtschaft. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

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