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Fachtagung zur ökologischen Grünflächenpflege liefert neue Ansätze: organische Düngung bis hin zum Einsatz von Biokohle

Am Donnerstag, 6. Februar 2020, hat im Bürgersaal Meran eine Fachtagung zur ökologischen Grünflächenpflege stattgefunden. Organisiert wurde die Informationsveranstaltung von den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, der Stadtgärtnerei der Gemeinde Meran und dem Versuchszentrum Laimburg. Daran teilgenommen haben etwa 170 Fachleute und GärtnerInnen aus Südtirol und Norditalien.

Abb.1: Die Fachtagung zur ökologischen Grünraumpflege stieß auf großes Interesse (c)Gärten Trauttmansdorff

Wie können Grünflächen nachhaltig gepflegt werden und welche Rolle spielt dabei ein gesunder Boden? Diesen Fragen sind gestern die ReferentInnen der Fachtagung zur ökologischen Grünflächenpflege nachgegangen. Dabei haben sie verschiedenste Ansätze aufgezeigt: von der organischen Düngung bis hin zum Einsatz von Biokohle und Torfersatzstoffen.


Die Fachtagung begann mit einem Vortrag von Martin Thalheimer, Leiter der Arbeitsgruppe „Boden, Düngung und Bewässerung“ am Versuchszentrum Laimburg, zum Thema Boden als Grundlage der Fruchtbarkeit. Aldo Matteazzi, der am Versuchszentrum Laimburg das Institut für Agrikulturchemie und Lebensmittelqualität leitet, ging anschließend auf die Frage ein: Welche Bodenanalysen sind sinnvoll? Martin Kutscheidt, Sachverständiger und Baumpfleger, berichtete über die Leistung von Mykorrhiza und der Landschaftsplaner Harald Fenz thematisierte die Vor- und Nachteile von Düngung. Alberto Bettinelli von der Ellebi Green srl gab eine Einführung zur umweltverträglichen Bewirtschaftung von Grünflächen. Ein weiteres Thema der Fachtagung war der Einsatz von Torf und Torfersatzstoffen, vorgestellt von Alex Matthis der Universität Zürich (ZHAW). Barbara Reifer, Leiterin des Fachbereichs „Weinbau“ am Versuchszentrum Laimburg, sprach über Biokohle und Andreas Steiner der Initiative „Natur im Garten“ beleuchtete das Thema der organischen Düngung von Sportplätzen.

Einen großen Stellenwert hatten auch die Stände der verschiedenen Fachbetriebe, die von den Teilnehmenden am Rande der Veranstaltung besucht wurden. Insgesamt sieben in- wie ausländische Unternehmen im Grünbereich stellten ihre Produkte vor, von Zuschlagsstoffen über Erdmischungen zu organischen Düngern.

„Wir haben vor drei Jahren mit dieser Fachtagung begonnen, um damals über die Neuerungen des Nationalen Aktionsplan aufzuklären und gleichzeitig grundlegende Informationen zur ökologischen Grünflächenpflege zu geben. Letztes Jahr wurde die Veranstaltung fortgesetzt und heuer haben wir mit dem Versuchszentrum Laimburg einen weiteren Partner dazugewonnen. Es besteht noch viel Informationsbedarf zum Thema ökologische Pflege von Grünflächen und wir haben heute versucht, wertvolle Inhalte zum Thema Bodengesundheit weiterzugegeben“, erklärten Gabriele Pircher von den Gärten von Schloss Trauttmansdorff und Anni Schwarz von der Stadtgärtnerei Meran.

„Eine naturnahe Produktion und Pflege der Grünflächen ist nicht nur Aufgabe der Landwirtschaft, sondern auch der Privaten. Ich begrüße, dass dieser Bereich mehr in den Mittelpunkt gerückt wird, um zu zeigen was jeder einzelne für einen gesunden Boden und den Erhalt der Artenvielfalt machen kann.“, so Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Stadträtin Gabriele Strohmer schließt sich an: „Es gilt nun, die Themen der Fachtagung in die Praxis umzusetzen. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich einer ökologischen Pflege ist äußerst wichtig, nicht nur für die öffentliche Verwaltung, sondern auch für alle privaten Gartenbesitzer sowie für Gartenbaubetriebe, welche meistens die erste Anlaufstelle für Gartenbesitzer sind. Sie haben den direkten Kontakt zum Kunden und können durch fachgerechte Beratung viel bewirken.“

Neuer Fachbereich „Gartenbau“ am Versuchszentrum Laimburg
Die ökologische Grünflächenpflege in Südtirol soll künftig auch mit wissenschaftlicher Forschung begleitet und gestärkt werden. Zu diesem Zweck wurde 2019 am Versuchszentrum Laimburg ein neuer Fachbereich „Gartenbau“ eingerichtet, der am Institut für Pflanzengesundheit angesiedelt ist. „Aufgabe dieses neuen Bereichs ist die Vernetzung, Beratung und Anwendung von Forschungsergebnissen im Gartenbau in Südtirol“, erklärte dessen Leiterin Helga Salchegger, die auch als Moderatorin durch das Programm der Fachtagung führte.

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