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Erhalt der Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden
Versuchszentrum Laimburg und Eurac Research beteiligen die Öffentlichkeit mittels Fragebogen am europäischen Projekt „Grasslands4Biodiversity“
Das von der EU-Partnerschaft Biodiversa+ finanzierte Projekt „Grasslands4Biodiversity" zielt auf den Schutz von Wiesen und Weiden ab und geht nun in seine zweite Phase. Nach Abschluss der botanischen Erhebungen untersucht das Forschungsteam nun die agronomische Bewirtschaftung der teilnehmenden Betriebe, um diese mit der Artenvielfalt in Beziehung zu setzen. Gleichzeitig können alle Bürgerinnen und Bürger einen eigens erstellten anonymen Fragebogen zur Bedeutung der Biodiversität bei der Grünlandbewirtschaftung ausfüllen. Damit soll die Wahrnehmung der Öffentlichkeit in Bezug auf die Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden erhoben werden, um letztendlich deren Vielfalt zu erhalten und zu erhöhen.
Wie können artenreiche Wiesen und Weiden identifiziert und ihre Vielfalt erhalten und erhöht werden? Diese Frage steht hinter dem europäischen Projekt „Grasslands4Biodiversity", an dem sich das Versuchszentrum Laimburg gemeinsam mit Eurac Research und zwölf weiteren Partnern aus sechs europäischen Ländern beteiligt.
Im Rahmen des Projektes arbeiten die Forscherinnen und Forscher der Arbeitsgruppe „Grünlandwirtschaft“ des Versuchszentrums Laimburg sowie jene des Instituts für Alpine Umwelt von Eurac Research eng mit lokalen Betrieben zusammen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Stärken von Grünland- und Weidemanagementpraktiken zu analysieren. Dies ist auch der Hintergrund des eigens entwickelten Fragebogens für Bürgerinnen und Bürger, mit dem die öffentliche Wahrnehmung der Bedeutung biologischer Vielfalt auf Wiesen und Weiden und jene der Maßnahmen zu ihrer Erhaltung erhoben werden soll. Die Antworten werden es dem Forschungsteam ermöglichen, umfassendes Wissen zu diesem Thema zu erarbeiten. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse die lokalen Verwaltungen bei der Festlegung neuer Instrumente zur Förderung der Erhaltung und Ausweitung artenreicher Wiesen und Weiden unterstützen.
Der anonyme Fragebogen kann von allen Bürgerinnen und Bürgern unter dem Link https://forms.office.com/e/RveNFtaGqY ausgefüllt werden.
Das im Jahr 2023 gestartete Projekt „Grasslands4Biodiversity" geht nun in die zweite Phase. Die Arbeitsgruppe „Grünlandwirtschaft“ des Versuchszentrums Laimburg unter der Leitung von Giovanni Peratoner und das Institut für Alpine Umwelt von Eurac Research führen botanische Erhebungen auf extensiven und intensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden in Südtirol durch. In den kommenden Monaten fahren sie mit den direkten Befragungen der landwirtschaftlichen Betriebe fort, um deren Bewirtschaftungspraktiken zu erfassen. Die so gesammelten Informationen und die Antworten aus den Fragebögen werden dann mit historischen Daten über die Bewirtschaftung und die Entwicklung der Artenvielfalt an den ausgewählten Standorten sowie mit Satellitenmessungen ergänzt. „Ziel ist es, ein großangelegtes Modell der ausgewählten Gebiete zu erstellen, das es ermöglicht, die Beziehung zwischen den Strategien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt von Wiesen und Weiden und den ertragssteigernden Bewirtschaftungspraktiken zu ermitteln", erklärt Silvia Zanon von der Arbeitsgruppe „Grünlandwirtschaft“ am Versuchszentrum Laimburg.
„Wir hoffen, dass das Projekt möglichst praktikable Hinweise liefert, wie Grünlandbestände biodiversitätsschonend genutzt werden können. Dazu werden wir für möglichst unterschiedliche Grünlandbestände in Südtirol die Pflanzenarten vor Ort bestimmen und ihre Bewirtschaftung durch Befragungen erheben. Zudem hoffen wir auch von den Ergebnissen unserer Partner lernen zu können, sodass wir Handlungsempfehlungen für die Nutzung der Grünlandflächen in den europäischen Gebirgsregionen ableiten können“, erklärt Erich Tasser, Seniorforscher am Institut für Alpine Umwelt von Eurac Research.
Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union im Rahmen der Partnerschaft Biodiversa+ durchgeführt und von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) koordiniert.