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Gründüngung in mittel- bis stark wachsenden Weinbauanlagen

WB-vq-15-2

Im Südtiroler Weinbau besteht eine mehr als 40-jährige Tradition der Fahrgassenbewirtschaftung. Dabei wird die Fahrgasse ganzflächig mit einer nieder wachsenden Mulchmischung begrünt und zwei- bis dreimal im Jahr geschnitten. Durch diese Vorgehensweise wurde oberflächlich eine fünf bis acht Zentimeter mächtige Humusschicht aufgebaut, welche Humuskonzentrationen bis zu über 6% nachweisen lässt. Tiefere Bodenschichten sind oftmals durch starken Humusabbau unterversorgt. Das Fehlen von organischer Substanz in diesen Bodenschichten hat einen Verlust an Wasserspeichervermögen und an Ionenaustauschkapazität zur Folge.
Die nachhaltigste und wirtschaftlichste agronomische Technik, um die Bodeneigenschaften in tieferen Bodenschichten der Rebanlagen zu verbessern, ist die Gründüngung mit tiefwurlzelnden Pflanzen, wie es auch schon der Bodenaktivierungsversuch der Laimburg gezeigt hat.
Jedoch führt die Bearbeitung der obersten Bodenschicht unweigerlich zu einer starken Freisetzung von Stickstoff durch die Mineralisierung des hohen Humusgehaltes. Praxisbeispiele zeigten, dass dieses hohe Angebot an Stickstoff das Nährstoffgleichgewicht der Anlage stört und ein sehr starkes vegetatives Wachstum in den ersten drei Jahren zur Folge hat.
In einem Versuch wird abgeklärt, ob stickstoffzehrende Einsaaten mit Getreidearten (Roggen, Dinkel, Weizen und Gerste) den freien Stickstoff der Mineralisation abfangen können.
Es wird weiterhin untersucht, ob eine Verbesserung der Bodeneigenschaften in den tieferen Bodenschichten durch die Gründüngung mit einer tiefwurzelnden Wintereinsaat erreicht werden kann und sich daraus Vorteile für die Rebe abzeichnen lassen.

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