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Alternativmittel zur Bekämpfung des Feuerbrandes

PF-mo-T6

2011 kam es im Südtiroler Obstbau zu starken Feuerbrandinfektionen (Waldner 2011). Bereits sehr früh (Anfangs April) waren Infektionen auf der Apfelsorte Cripps Pink und auf Birnen zu verzeichnen. Eine zweite Infektionswelle fand mit den Niederschlägen Ende April in die abgehende Blüte von Ertragsanlagen statt und eine dritte Welle betraf Mitte Mai besonders die noch in Blüte stehenden Junganlagen. Der Erreger des Feuerbrandes Erwinia amylovora kann in Italien zuzeit aus Zulassungsgründen nur mit Kupfer (Rizzolli 2005) und einigen Antagonisten (Bacillus subtilis, Aurobasidium pullulans) bekämpft werden. In Mittelprüfungsversuchen ausländischer Versuchsansteller (Fried 2011) konnten diese aber nie an die Wirkungsgrade des Antibiotikaproduktes Strepto mit dem Wirkstoff Streptomycin heranreichen. Nun macht sich wieder Hoffnung auf ein Alternativprodukt zum Strepto breit. In ersten Versuchen ausländischer Versuchsansteller 2011 zeigte dieses Produkt ein dem Referenzprodukt Strepto ebenbürtige Wirkung gegen den Feuerbrand. Es handelt sich um ein Versuchsprodukt (Abele 2011), wo die genaue Zusammensetzung noch nicht bekannt ist. Eine wichtige Komponente in dem neuen Versuchsprodukt soll Kaliumaluminiumsulfat sein. Zusätzlich zu diesem Produkt werden auch weitere Substanzen und Möglichkeiten der Bekämpfung untersucht, sofern die Verfügbarkeit gegeben ist und eine gewisse Wirksamkeit erwartet werden kann. In dem Projekt soll das Produkt in Freilandversuchen auf Wirksamkeit gegen natürliche Feuerbrandinfektionen in der Blüte, etwaige Nebenwirkungen auf andere Pathogene wie z. B. Schorf, Mehltau und die Pflanzenverträglichkeit geprüft werden. Dabei sollen Behandlungen bei Auflaufen von Feuerbrandinfektionen nach dem Prognosemodell Maryblight in der Blüte in Ertragsanlagen durchgeführt werden. Solche Freilandversuche hängen natürlich von einem entsprechenden Auftreten von Feuerbrand im Obstbaugebiet ab. So wurde bereits 2011, nach dem massiven Auftreten im Etschtal, im Befallsgebiet sofort ein Versuch mit verschiedenen Dosierungen von Kupferformulierungen, mit Blossom Protect (Aureboasisum pullulans) und Serenade (Bacillus subtilis) gestartet, um deren Wirkung auf Feuerbrand bei natürlichem Befall auszutesten. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Mitteln gegen den Feuerbrand getestet, wobei der Anwendungszeitpunkt in der Blüte an die Pflanzenverträglichkeit des eingesetzten Mittels große Ansprüche stellt. So schieden auch in der Feuerbrandaktivität interessante Mittel aufgrund mangelnder Pflanzenverträglichkeit zur Feuerbrandbekämpfung aus. Infolgedessen wird auch in diesem Projekt auf die Pflanzenverträglichkeit des Prüfmittels auf Blatt und Frucht ein Hauptaugenmerk gelegt. Als Referenzprodukte im Projekt dienen Poltiglia Disperss (Kupfer), Serenade WP (Bacillus subtilis) und Blossom Protect (Aurobasidium pullulans). Die phytopathologische Arbeit beim Projekt (Diagnose im Labor, Blütenprint zum Erregernachweis im Freiland) übernimmt Dr. Klaus Marschall.

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