Weinbau

Aufgabe des Fachbereichs Weinbau ist es, durch praxisnahe Versuchsanstellung den Südtiroler Weinbau zu fördern. Dabei steht die Erhaltung und Verbesserung der Trauben- und Weinqualität im Mittelpunkt. Ein schonender Umgang mit den Produktionsgrundlagen Boden und Wasser und mit der Umwelt insgesamt ist weiters ein Hauptaugenmerk der Arbeiten. Schließlich gilt es einfache, Zeit und Kosten sparende Methoden zur Bewirtschaftung der Rebanlagen zu erproben.

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Veränderungen im Sortenspiegel und in der Anbautechnik erfordern die periodische Erneuerung der Rebanlagen. Der wirtschaftliche Erfolg hängt dabei wesentlich von der Verwendung gesunden, den Standortverhältnissen und den Produktionszielen entsprechenden Pflanzgutes ab. Um die Sorten-, Klonen- und Unterlagenwahl zu erleichtern und zu verbessern werden in systematischen Anbauversuchen entsprechende Anhaltspunkte ermittelt. Das Angebot an Klonen wird durch eigene Selektionen kontinuierlich ausgebaut.

  • Prüfung neuer, im Gebiet nicht zugelassener Rebsorten
  • Prüfung der Anbaueignung und der Weinqualität von Neuzüchtungen mit erhöhter Widerstandskraft gegenüber Rebkrankheiten
  • Prüfung neuer Unterlagen auf  Anbaueignung und auf spezielle Eigenschaften, z.B. auf Trockenstressverträglichkeit
  • Selektion geeigneter Klone der lokalen Rebsorten
  • Prüfung ausländischer Klone der in Südtirol angebauten Sorten
  • Erhaltungszüchtung und Bereitstellung von Basismaterial der zugelassenen Laimburger Klone
  • Pflege und Ausbau des Sortimentes alter Rebsorten und Ermittlung der Anbaueignung dieser Sorten, soweit nicht bekannt

 

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Vorerntequalität

Ziel ist die Identifikation der qualitätsrelevanten Inhaltsstoffe der Südtiroler Rebsorten und das Erarbeiten von Wissen über die Anbautechniken, welche diese Inhaltsstoffe maßgeblich mit beeinflussen.

Besonderes Augenmerk wird infolge auf den zielorientierten Einsatz der Kulturmaßnahmen zur Steuerung der wichtigsten Qualitätsparameter gelegt. Es soll abgeklärt werden, in wie weit diese Inhaltstoffe durch die Anbautechnik, unter Berücksichtigung von Umwelt und Bodenverhältnissen steuerbar sind.

Die Bewertung der Traubenqualität im Weinberg, sowie bei der Annahme für die Weiterverarbeitung, benötigt verlässliche und einfache Methoden mit klarer Aussagekraft. Dies ist für die Beurteilung des Lesegutes eines jeden Jahrgangs und zur Optimierung des Endproduktes Wein von höchster Bedeutung.

  • Bestimmung der qualitätsrelevanten Inhaltsstoffe der wichtigsten Rebsorten
  • Prüfung und Entwicklung von agronomischen Maßnahmen zur Steuerung der Qualitätsparameter
  • Prüfung und Entwicklung von neuen Methoden zur Bestimmung der Traubenqualität vor der Ernte

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Anbau und Pflege

Ein hohes Maß an Sachkenntnis ist notwendig um je nach Sorte, Lage und angestrebtem Weintyp die Anbau- und Pflegemaßnahmen optimal zu gestalten. Zudem gilt es eine nachhaltige, Mensch und Umwelt schonende Bewirtschaftung mit den Ansprüchen des Qualitätsweinbaues in Einklang zu bringen. Die sich abzeichnende Änderung des Klimas verlangt weiters auch im Weinbau die Anpassung verschiedener Produktionsmaßnahmen.

  • Physiologische Störungen der Rebe wie Stiellähme, Traubenwelke und Aufspringen der Beeren
  • Bodenpflege und Düngung
  • Bedeutung von Intensität und Dauer des vegetativen Wachstums für die Trauben- und Weinqualität
  • Maßnahmen zur Förderung der Traubengesundheit und der Traubenqualität

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Technik im Weinbau

In Südtirol gibt es ungefähr 5.100 Hektar Rebfläche, vorwiegend in Hang- und Hügellagen von 200 bis 1000 m Meereshöhe. Diese Weinbaufläche wird von ca. 5.000 Betrieben bewirtschaftet, d.h. im Schnitt beträgt die Weinbaufläche pro Betrieb etwa 1 Hektar. Der Großteil der Trauben wird aufgrund kleiner Betriebsstrukturen und extremer Geländebedingungen sehr handarbeits- und kostenintensiv produziert – jährlich werden pro Hektar Anbaufläche je nach Erziehungssystem und Mechanisierungsgrad zwischen 400 und 700 Arbeitsstunden aufgewendet.

Seit einigen Jahren werden v. a. in größeren Betrieben und durch überbetriebliche Maschineneinsätze Arbeiten in den Rebanlagen zunehmend maschinell durchgeführt.  Es besteht aber nach wie vor großer Bedarf an Rationalisierungsmöglichkeiten, vor allem auch für klein strukturierte Betriebe.

Daher wird nach verbesserten Arbeitsabläufen, einfachen technischen Erleichterungen und nach Möglichkeiten der Mechanisierung unter Berücksichtigung der Umweltfreundlichkeit der Systeme, der Arbeitssicherheit und der Auswirkungen auf die Traubenqualität gesucht.

Schwerpunkte der Technik im Weinbau:

  • Mechanisierungssysteme
  • Rationalisieren der Arbeitsabläufe
  • Alternativen zum Herbizid
  • Methodik der Ertragsschätzung
  • Prüfen verschiedener Materialien

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