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Untersuchung zu den Auswirkungen „(sub)-tropischer“ Shelf-Life Bedingungen und möglicher Massnahmen zur Eindämmung des Qualitätsabbaus von Äpfeln in südlichen Märkten

LM-la-17-1

Der Apfel als klimakterische Frucht besitzt die Eigenschaft nach der Trennung von der Mutterpflanze nachreifen zu können. Die Obstlagerung macht sich diese Eigenschaft zu Nutze, indem versucht wird durch gezielte Nacherntemaßnahmen, wie z.B. optimale Kühlung, den Reifeprozess der klimakterischen Früchte zu verlangsamen und somit die Haltbarkeit zu verlängern (Prasanna et al. 2007). In Zeiten der Globalisierung werden die Warentransportwege zu den entfernten Zielmärkten immer länger, was das Handling der Qualitätserhaltung entlang der gesamten 'Verteilungs-Kette' („Supply-chain“) bereits an seine Grenzen bringt. Damit ist aber noch nicht genug, denn oftmals herrschen am Zielmarkt klimatische Bedingungen vor, wie z.B. Temperaturen um die 35-40 °C und hohe Luftfeuchtigkeiten, deren Einfluss auf das 'Shelf-Life-Verhalten' der Früchte bis dato nicht näher erforscht wurde. Sicherlich entsprechen obgenannte Bedingungen nicht den standardisierten Shelf-Life Bedingungen (20 °C, 60-70 % RF), wie sie zur Zeit im Versuch am Versuchszentrum Laimburg getestet werden. Außerdem lässt sich die biologische Wirkung einer erhöhten Temperatur um etwa 10-20 ° über 20 °C auf Äpfel nach der Lagerung nicht vorhersehen.
Ziel des vorliegenden Projektes ist es, verschiedene Export-/Shelf-Life-Szenarien unter obgenannten Bedingungen zu simulieren und in der Folge die Entwicklung der Fruchtqualität zu analysieren. Die erzielten Ergebnisse werden mit herkömmlichen-standardisierten Ergebnissen abgeglichen. In weiterer Folge kann an geeigneten Maßnahmen gearbeitet werden, um möglichst wirkungsvoll den Folgen „tropischer“ Shelf-Life Bedingungen entgegentreten zu können. In diesem Kontext können Lagertechnologien und Reifezustände als erste Maßnahme (Zanella et al. 2014; Zanella and Stürz 2015), aber auch der Einfluss von Beschichtungen („Wachse“) auf die Erhaltung der Fruchtqualität (Zanella and Panarese 2012) bei genannten „tropischen“ Bedingungen untersucht werden. Um der Praxis über die Wirksamkeit des „Wachsens“ unter „tropischen“ Shelf-Life Bedingungen handfeste, objektive und zuverlässige Entscheidungsgrundlagen liefern zu können, wird angedacht letzteres zuerst nach dem „State of the art“ durchzuführen. Gegebenenfalls könnten Verbesserungsmöglichkeiten oder Lücken ermittelt werden. Im Falle der Erzielung vielversprechender Ergebnisse wird ein Scale-Up vom Versuch in die Praxis angestrebt, um der Südtiroler Landwirtschaft einen weiteren Wettbewerbsvorteil verschaffen zu können. Im Rahmen des Projekts wird zudem eruiert ob es praxistaugliche, alternative Möglichkeiten zum konventionellen„Wachsen“ gibt, wobei im Falle positiver Ergebnisse weiterreichende Untersuchungen in Zukunft angepeilt werden.

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