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Kirschessigfliege im Weinbau: Situation derzeit nicht kritisch

Das Versuchszentrum Laimburg und der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau (SBR) sowie die Bergbauernberatung betreuen ein breit angelegtes Monitoring zur Überwachung der Kirschessigfliege. Die Situation im Weinbau ist derzeit nicht Besorgnis erregend, wird aber genau beobachtet.

Landesweit wird der Flug der Tiere in 60 Fallen an verschiedenen Standorten überwacht und wöchentlich ausgewertet. Zusätzlich haben die Wissenschaftler am Versuchszentrum Laimburg allein 2013 15.000 Früchte wie Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren oder Kirschen auf effektiven Befall untersucht. Im Weinbau kontrolliert der SBR 30 Anlagen auf Flug den des Insekts. Zudem wurden bisher 268 Traubenproben von rund 215 verschiedenen Anlagen untersucht (darunter rund  232 Proben der Sorte Vernatsch). Somit wurden insgesamt 13.400 Weinbeeren unter dem Mikroskop ausgewertet.

Befallsdruck im Weinbau derzeit gering
Die Auswertung der bisherigen Fruchtproben im Weinbau durch den SBR bietet derzeit ein differenziertes Bild. Zwar ist die Kirschessigfliege in rund  40 Prozent der Anlagen anzutreffen, doch liegt die Befallsstärke im Mittel nur bei vier Prozent - das heißt, dass nur vier von hundert untersuchten Beeren tatsächlich befallen sind. „Wir verfolgen die Entwicklung sehr aufmerksam, entscheidend wird jedoch die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen sein. Das Monitoring arbeitet weiterhin auf Hochtouren", so Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. Aus der Literatur ist bekannt, dass die Kirschessigfliege sich auf Trauben verglichen mit anderen Kulturen geringer vermehrt. Derzeit laufen Versuche des Versuchszentrums Laimburg in Zusammenarbeit mit dem SBR, um genaue Daten für die Entwicklung der Kirschessigfliege auf Vernatsch zu erheben und somit die Lage präzise einschätzen zu können.

Befall durch Hygienemaßnahmen verhindern
Im Allgemeinen ist die Wirkung der zugelassenen Insektizide gegen den Schädling begrenzt. Da diese nur bei geringen Populationsdichten wirken, wird von SBR und Laimburg genau verfolgt, wie sich die Fliege aktuell vermehrt, um präzise Prognosen zu erstellen und Empfehlungen für Behandlungen zu geben. Begleitend zur Behandlung ist die Pflege der Rebanlagen sehr wichtig. Hansjörg Hafner, Bereichsleiter für Weinbau im SBR: „Unbedingt erforderlich sind in jedem Fall begleitende Hygienemaßnahmen in den Rebanlagen: Beschädigte Beeren müssen aus der Anlage entfernt und entsorgt werden. Ebenso dürfen keine Beeren auf dem Boden zurückbleiben, damit die Fliegen nicht verstärkt angelockt werden."

Seit 2011 Forschungsschwerpunkt zur Kirschessigfliege an der Laimburg
Bereits vor zwei Jahren ist am Versuchszentrum Laimburg ein Forschungsschwerpunkt zur Kirschessigfliege eingerichtet worden. Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an Forschungsprojekten zu diesem aus Asien eingewanderten Schädling. Ziel der Forschung ist es, Schwachpunkte im Verhalten der Kirschessigfliege zu finden, um die Vermehrung des Insekts einzudämmen.
Am Versuchszentrum Laimburg ist es bereits gelungen, die Kirschessigfliege im Labor zu züchten, damit ganzjährig geforscht werden kann. Derzeit wird die Biologie des Insekts von der Eiablage bis zum erwachsenen Tier intensiv analysiert, um mögliche Ansatzpunkte für die Bekämpfung des Schädlings zu finden. Zusätzlich liefert das landesweite Monitoring der Entwicklung der Fliegenpopulation und deren Vermehrung wertvolle Daten zur Ausbreitung des Schädlings unter verschiedenen klimatischen Bedingungen. Weitere Versuche befassen sich mit der Wirkung von Insektiziden gegen den aggressiven Schädling.

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