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Infoportal für Lebensmittelsektor: Know-how bündeln, Wettbewerbsfähigkeit steigern
Informationen zu Etikettierung, Verpackung, Laboratorien oder etwa Sensorik finden Südtirols Unternehmen des Lebensmittelsektors seit heute, 19. Februar 2015, auf einem neuen Online-Portal. Was dieses Portals genau beinhaltet und warum das Bündeln von Südtiroler Wissen zum Thema Lebensmittel sogar die Wettbewerbsfähigkeit der Lebensmittelunternehmen steigern soll, wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz im TIS erläutert. Der Name des Portals: food.bz.it.
Die Lebensmittelbranche ist ein wichtiges Standbein der Südtiroler Wirtschaft. So gibt es etwas mehr als 20.000 landwirtschaftliche Betriebe, und rund 400 Betriebe stellen Nahrungs- oder Genussmittel her. Fast drei Viertel dieser Betriebe haben weniger als 10 Mitarbeiter.
Und genau hier liegt der Knackpunkt: Kleinstbetriebe müssen genauso den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, neue Marktbedürfnisse kennen und rechtzeitig Trends erkennen wie große Unternehmen. Und kleine Unternehmen müssen ebenso mit neuen Produkten und Dienstleistungen punkten und dürfen technologische Entwicklungen nicht verschlafen.
„Aus diesem Grund haben wir food.bz.it entwickelt", erläutert Bettina Schmid, Managerin des Bereichs Lebensmittel & Gesundheit im TIS innovation park.
In erster Linie sei es bei food.bz.it darum gegangen, das in Südtirol verfügbare Wissen zu bündeln und die schnelle Kontaktaufnahme mit Experten und anderen Ansprechpartnern zu erleichtern, um ein Portal zu bieten, das alle Informationen beinhaltet, die Lebensmittelproduzenten brauchen. „Und zwar schnell, aktuell und unbürokratisch", wie Bettina Schmid betont.
„Ein solches Informationsportal hilft mir, auch als kleines Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben. Ich erhalte Rückmeldung zu meinen Produktentwicklungen, finde schneller die richtigen Ansprechpartner in den zahlreichen Institutionen und Verbänden des Landes und ebenso Experten in Fachbereichen wie Laboranalysen", sagt Marina Crazzolara, Lebensmittelunternehmerin aus dem Gadertal, die food.bz.it bereits vorab auf Herz und Nieren testen durfte.
Info & Interaktion
Food.bz.it ist aber nicht nur ein reines Informationsportal, es ist auch eine Netzwerkplattform. Unternehmen können hier beispielsweise beim so genannten „Ideen-Check" überprüfen, ob die eigenen Geistesblitze gut durchdacht und marktfähig sind. Darüber hinaus können sie auch Experten für die jeweiligen Problemstellungen finden.
„Wir wollten nicht einfach nur Info", erklärt Ben Schneider, Projektverantwortlicher von food.bz.it beim TIS, „wir wollten Interaktion. Und die haben wir jetzt."
Vernetzung
Interaktion ist aber nicht nur das Zauberwort, wenn es um das Portal selbst geht, Interaktion war auch nötig, um food.bz.it überhaupt ins Leben rufen zu können. „Ein online-Portal steht auf verlorenem Posten, wenn es nicht von den wichtigsten Akteuren im Land mitgetragen wird", führt Bettina Schmid aus.
Daher wurden Kooperationsvereinbarungen mit allen Organisationen im Land abgeschlossen, die den Sektor Lebensmittel bearbeiten. Dazu gehören die Handelskammer Bozen, hds, LVH, Bauernbund, Freie Universität Bozen, EURAC, EOS, SMG, BLS, Sennereiverband, Wein-, Apfel- und Speckkonsortium und natürlich das Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg.
Der Direktor der Laimburg skizzierte denn auch im Rahmen der Pressekonferenz die geplanten Aktivitäten des Versuchszentrums im Lebensmittelsektor: „Mit der Freien Universität Bozen koordinieren wir den Bereich Lebensmittelwissenschaften des Technologieparks. Wir bauen Know-how im Bereich Lebensmittelverarbeitung und Produktinnovation auf und wollen für die Betriebe ein bedarfsgerechtes Kooperations- und Dienstleistungsangebot schaffen."
One-Stop-Shop für den Technologiepark
Im Hinblick auf den Technologiepark in Bozen erklärte Oberhuber, dass Portale wie food.bz.it ein wichtiges strategisches Instrument für die Betreibung des Technologieparks werden könnten. „Food.bz.it ist, wenn man so will, der digitale Vorläufer des geplanten One-Stop-Shop", so der Direktor der Laimburg, also ein Ort, an dem der Unternehmer „aus einer Hand" Kontakte und Lösungen für seine Fragestellung erhält. Mit food.bz.it habe man nun also die digitale Seite des One-Stop-Shops für den Technologiepark schon startklar.
Maurizio Bergamini Riccobon, Direktor der Abteilung Innovation, Forschung, Universität, die die Entwicklung von food.bz.it finanziell gefördert hat, sieht in food.bz.it sogar einen Prototypen für One-Stop-Shops für die anderen Wirtschaftsstärkefelder Südtirols. „Ich denke, dass interaktive und unbürokratische Informationsportale auch in den Bereichen Energie und Alpine Technologie gebraucht werden", erklärt Bergamini Riccobon. „Meiner Meinung nach unterstützt das schnell verfügbare Wissen vor allem unsere vielen Kleinst- und Kleinunternehmen und dafür müssen wir Instrumente zur Verfügung stellen." Zum andern, so Bergamini Riccobon weiter, entlastet es auch die Strukturen der öffentlichen Verwaltung, wenn umfassende und verständliche Informationen so gegeben werden, wie dies auf food.bz.it der Fall sei.