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Fondazione Mach und Laimburg forschen gemeinsam am Besenwuchs

Am Hauptsitz des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) in Terlan sind am gestrigen Mittwoch die gemeinsamen Forschungsprojekte zur Apfeltriebsucht der Fondazione Edmund Mach und des Versuchszentrums Laimburg vorgestellt worden.

Die Apfeltriebsucht sorgt seit Jahren für große wirtschaftliche Schäden in einzelnen Gebieten beider Provinzen, nämlich der Valsugana im Trentino und dem Burggrafenamt sowie dem unteren Vinschgau in Südtirol. „Die gemeinsame Forschung zum Besenwuchs konkretisiert die zwischen beiden Instituten abgeschlossene Rahmenvereinbarung. Natürlich besteht die Zusammenarbeit schon viel länger und der Wissensaustausch zwischen dem Versuchszentrum Laimburg und Fondazione Mach hat Tradition. Mit dieser Zusammenarbeit bündeln wir unsere Ressourcen und können dadurch effektiver an dieser Krankheit forschen, die in der gesamten Region große wirtschaftliche Schäden im Obstbau verursacht", betonen Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg und Roberto Viola, Direktor des Centro di Ricerca e Innovazione der Fondazione Mach, unisono.

Auch die Interessensgruppen sind mit an Bord: die Genossenschaften - insbesondere APOT fürs Trentino und VOG und VIP für Südtirol, der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau (SBR), der Bauernbund sowie die Abteilungen Landwirtschaft und Innovation der Autonomen Provinz Bozen, welche die Forschung auch mitfinanzieren. Der Besenwuchs wird von bakterienähnlichen Organismen verursacht (sog. Phytoplasmen) und vor allem von Blattsaugern übertragen. Ein typisches Symptom für die Krankheit sind die Triebe in Form von Besen, die der Krankheit auch den Namen gegeben haben. Kranke Pflanzen können nicht geheilt, sondern müssen gerodet werden.

Fondazione Edmund Mach. Im neuen vierjährigen Projekt der FEM arbeiten Forscher und Techniker des Centro Ricerca e Innovazione und des Zentrums für Technologietransfer eng zusammen. Das Projekt setzt an zwei Fronten an. Zum einen wird daran gearbeitet, die Krankheit in den betroffenen Trentiner Gebieten durch die Bekämpfung der bekannten Überträger und die Rodung von kranken Pflanzen einzudämmen. Entscheidend für die Durchschlagskraft der Maßnahmen ist dabei, dass sie flächendeckend zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt und kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht werden. Zum anderen arbeitet die Forschung mit innovativen Ansätzen daran, wichtige Erkenntnisse zu biologischen Phänomenen der Krankheit zu gewinnen. Dazu gehört die Abklärung, ob es noch weitere Überträger der Krankheit gibt. Zudem soll geklärt werden, wie das Phytoplasma mit den symbiotischen Mikroorganismen in den Überträgerinsekten sowie mit jenen im Inneren der Obstbäume interagiert. Es soll herausgefunden werden, welche Stoffwechselprozesse im Wechselspiel zwischen diesen mikrobischen Gemeinschaften ablaufen.

Versuchszentrum Laimburg. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Versuchszentrums Laimburg haben zwei fünfjährige Forschungsprojekte gestartet, um wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung des Besenwuchses in den besonders betroffenen Gebieten in Südtirol zu gewinnen. Das Projekt APPLCLUST, das in enger Zusammenarbeit mit dem SBR bearbeitet wird, versucht zu verstehen, warum der Besenwuchs in bestimmten Gebieten besonders häufig auftritt. Daher ist ein Raster mit mehreren hundert Obstanlagen erstellt worden, um systematisch Daten zum Auftreten der Krankheit zu erheben und festzustellen, ob weitere Einflussfaktoren wie etwa die Topographie, das Sortenspektrum, die klimatischen Bedingungen oder die Kulturführung das Auftreten der Krankheit beeinflussen. Zudem werden in einem weiteren fünfjährigen Projekt in fünfzig Anlagen Erhebungen zu den Überträgern des Besenwuchses durchgeführt. Es soll herausgefunden werden, ob es neben den bekannten noch weitere Überträger für die Krankheit in den besonders betroffenen Gebieten gibt.

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