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Aufklärung des Zusammenhanges zwischen Alternaria-Befall und pflanzenphysiologischen Faktoren

PF-ph-19-4

Die Blatt- und Fruchtflecken welche durch Alternaria sp. hervorgerufen werden, sind bei den Apfelsorten `Golden Delicious´, `Gala´ und `Cripps Pink´ ein ernstes Problem im Südtiroler Obstbau. Die genauen Umstände wie es zu einem Ausbruch dieser Pilzkrankheit kommt, sind noch wenig verstanden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen pilzlichen Infektionskrankheiten wie der Schorf, scheint der „Alternaria-Komplex“ stark mit der Physiologie der Pflanzen und speziellen Standorteigenschaften, wie zum Beispiel dem Nährstoff- und Wasserhaushalt, verbunden zu sein. So sind bei der Sorte `Golden Delicious´ schon lange der physiologische Blattfall und die physiologischen Blattflecken bekannt, deren Ursache sind aber nach wie vor unklar. In Feldversuchen lässt sich beispielsweise nur schwer eindeutig feststellen ob Alternaria sp. die Symptomatik hervorruft oder ein Sekundär-Pathogen ist, das sich auf bestehenden Nekrosen etabliert. Allerdings konnten in mehreren Feldversuchen durch spezielle Blattdünger-Behandlungen die Blattflecken und auch die Fruchtflecken signifikant reduziert werden, was die physiologische Komponente und die Sekundär-Pathogen Hypothese bestätigen (Prechsl, unveröffentlichte Daten).
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse aus dem Projekt ALTERNARIA II soll im Projekt ALTERNARIA III die Interaktion zwischen Pflanzenphysiologie, Standorteigenschaften und Infektionsbiologie des Pathogens vertieft werden. Die zentralen wissenschaftlichen Fragen sind, ob
a) die physiologischen Blattflecken bei `Golden Delicious´ bzw. nekrotisiertes Gewebe eine obligate Voraussetzung für einen Alternaria-Befall sind, und somit Alternaria ein Sekundär-Pathogen wäre.
b) sich physiologische und durch Alternaria sp. hervorgerufene Blattflecken unterscheiden lassen.
c) sich die physiologischen Blattflecken durch Blattdünger oder weitere Maßnahmen reduzieren lassen und somit der Alternaria-Befall (siehe a).
d) das Auftreten der physiologischen Blattflecken durch bestimmte Standorteigenschaften erklärt werden kann.

Zur Untersuchung dieser Fragestellungen sind Versuche im Freiland und unter kontrollierten Bedingungen geplant. Im speziellen soll in den Freilandversuchen, der Effekt von Blattdüngern und Nährstoffen auf die Symptomatik weiter untersucht und vertieft werden (siehe c). Zusätzliche Nährstoffanalysen der Blätter können dazu beitragen einen möglichen Zusammenhang zwischen Nährstoffhaushalt und Blattflecken aufzudecken.
Um die Ursachen bzw. die starke räumliche Variabilität zwischenunterschiedlich stark befallenen Anlagen der Blattfleckenbildung besser zu verstehen, ist die Fortführung eines Alternaria-Monitorings aus Alternaria II geplant. Die erhobenen Daten des Monitorings und der Nährstoffanalysen werden mit Hilfe von Multivariater Statistik und Gemischt Lineare Modelle analysiert.
Für eine gezielte Überprüfung der Sekundär-Pathogen-Hypothese (siehe a), werden Versuche unter kontrollierten Bedingungen mit künstlich inokulierten Pflanzen durchgeführt.
Die Erkenntnisse aus dem geplanten Projekt sollen zur Entwicklung neuer Bekämpfungsstrategien des Alternaria-Komplexes in den betroffenen Gebieten beitragen.

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