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Selektion virusgetesteter Populationen aus unverklonten Altbeständen
WB-ks-T5
Im Sinne der Qualitätssteigerung und zur Förderung der Vielfalt und der Agrobiodiversität im Weinbau, greifen immer mehr Weinbauern bei der Erstellung einer Neuanlage auf sogenannte Massenselektionen zurück. Die bisher praktizierte Klonenselektion, also die Vermehrung von einigen wenigen Einzelstöcken, stellt hingegen eine Einschränkung der Artenvielfalt dar. Die Massenselektion wird in anderen anerkannten Weinbaugebieten, wie z.B. im Burgund in Frankreich, erfolgreich praktiziert. Altbestände werden nach interessanten Einzelstöcken durchsucht. Alle individuierten Pflanzen werden auf ihren Gesundheitsstatus hin kontrolliert. Nur gesundes Material kommt in den Umlauf. Weiters wird das selektionierte Material nach Biotypen, z.B. nach Traubengröße, Produktionspotential oder Ähnlichem geordnet. Im Zuge dieser neuen Tätigkeit ist geplant, in den kommenden Jahren, in Zusammenarbeit mit den Kellereibetrieben, dem Südtiroler Beratungsring, dem Amt für Obst- und Weinbau, dem Bund Südtiroler Rebschuler und interessierten Weinbauern, die noch bestehenden, unverklonten Altbestände der Sorten Vernatsch, Lagrein, Blauburgunder, Weißburgunder, Sauvignon und Gewürztraminer nach positiven Stöcken zu selektionieren. Als nächsten Schritt müssen alle ausgemerkten Stöcke einer Virustestung unterzogen werden. Alle gesunden Stöcke werden weitervermehrt, nach Biotypen geordnet, z.B. kurz- und langstielige Lagrein, und als Populationen an für die jeweilige Sorte geeignete Standorte ausgepflanzt. Diese Anlagen wären der noch bestehende Genpool und für interessierte Betriebe bestünde die Möglichkeit der weiteren Vermehrung. Zudem könnte man im Bedarfsfall immer noch eine Klonenselektion anstreben.