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Baumschuler: Fruchtbare Zusammenarbeit mit Versuchszentrum Laimburg
Der Bund Südtiroler Baumschuler (BSB) feierte am Donnerstag, 19.10.2017 im Versuchszentrum Laimburg sein 40-jähriges Bestehen. Auf eine ebenso lange Zusammenarbeit können Versuchszentrum und Baumschuler zurückblicken
Neun Baumschuler hatten den Bund am 11. März 1977 gegründet – heute sind es 31 Mitglieder und neun Ehrenmitglieder. Zur Zeit der Gründung des Bunds hatte sich der Baumschulsektor in einer Krise befunden: Die Baumpreise waren im Keller, Importe von Bäumen aus dem Ausland nahmen zu und europaweit war eine Überproduktion an Bäumen festzustellen. Während im Gründungsjahr die gesamte Produktion der Südtiroler Baumschulen noch weit unter einer Million Birnen- und Apfelbäumen jährlich lag, die vorwiegend im Lande verkauft wurden, sind die Südtiroler Baumschulen inzwischen mit einer Jahresproduktion von weit über 10 Millionen Bäumen auf dem internationalen Markt erfolgreich unterwegs.
Fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg
Die Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg ist so alt wie der Bund selbst. Zunächst produzierte das Versuchszentrum noch Reiser für die Baumschuler. Aufgrund der stetig wachsenden Anfragen musste die Produktion am Versuchszentrum jedoch eingestellt werden. Daraufhin wurde das Konsortium Südtiroler Baumschuler gegründet, welches diese Aufgabe übernahm. Inzwischen gibt es mehrere Schnittgärten, die von privaten Südtiroler Betrieben geführt werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Versuchszentrum und dem Bund auf der Basis von wissenschaftlichen Versuchen und Wissensaustausch blieb jedoch als wichtiges Element bestehen: Die Arbeitsgruppe Pomologie prüft Sorten- und Unterlagen für die Südtiroler Verhältnisse, denn die richtige Sorten- und Unterlagenwahl spielt nicht nur für die Bauern, sondern bereits in der Baumschule eine zentrale Rolle. Daher werden jährlich Begehungen zu neuen Sorten, Klonen und Unterlagen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Pomologie veranstaltet. Eine weitere Zusammenarbeit findet mit der Arbeitsgruppe Virologie und Diagnostik des Versuchszentrums statt, welche krankes Pflanzmaterial begutachtet und bei der phytosanitären Kontrolle im Rahmen der europäischen Zertifizierung eine zentrale Rolle spielt.
Der Bund Südtiroler Baumschuler
Ziel des Bunds Südtiroler Baumschuler ist es den Berufsstand zu stärken und geschlossen nach außen zu vertreten. Darüber hinaus sorgt er für eine stetige Weiterbildung seiner Mitglieder und das Knüpfen und die Pflege von Kontakten mit der Fachwelt und Berufskollegen aus dem In- und Ausland. So organisiert der Bund jährlich Lehrfahrten weltweit sowie Baumschulbegehungen mit den Fachleuten Südtirols. Besondere Bedeutung erlangte der Bund auch als Plattform für den Austausch mit der Landespolitik: So wirkte er BSB bei der Ausarbeitung eines Landesgesetzes zur pomologischen und phytosanitären Zertifizierung der Obstgehölze mit und erarbeitete 1984 eine Resolution an den Landesrat für den Ausbau des Bereiches Baumschulwesen im Versuchszentrum Laimburg. „Ähnlich wichtig wie die phytosanitäre Zertifizierung damals für den Südtiroler Obstbau war, ist es heute die nationale amtliche Sortenschutzprüfung am Versuchszentrum Laimburg anzusiedeln, damit neue Sorten unter Südtiroler Bedingungen geprüft und verglichen werden können“, betont Peter Laimer, Obmann des Bundes.
Das Versuchszentrum Laimburg
Das Versuchszentrum Laimburg versteht sich als führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an rund 300 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.