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Berglandwirtschaft: Startschuss für europaweites Projekt zur Förderung der Weidehaltung

Um dem Rückgang der Weidehaltung in ganz Europa entgegenzuwirken, wurde vor kurzem das Horizon Europe Projekt „Grazing4Agroecology” (G4AE) ins Leben gerufen. Das Grünlandzentrum Niedersachsen koordiniert das Projekt, an dem 18 Partner aus ganz Europa beteiligt sind. Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirte bei der Ausweitung der Weidenutzung unter Berücksichtigung agrarökologischer Aspekte zu unterstützen. Schließlich bietet die Praxis der Weidehaltung viele Vorteile für die Tiere, die Umwelt und die Gesellschaft. Das Versuchszentrum Laimburg und Bioland Südtirol sind Projektpartner und werden im Rahmen des Projekts bewährte Verfahren sowie Innovationen zur Förderung der Beweidung auf lokaler Ebene sammeln und umsetzen.

Das neue Projekt Grazing4Agroecology zielt darauf ab, die Weidehaltung in Europa zu unterstützen und zu erhalten

Die Wiesen und Weiden der Alpen sind eine geschätzte Kulturlandschaft und eignen sich ideal für verschiedene Freizeitaktivitäten. Gleichzeitig stellen sie auch die Haupteinnahmequelle für viele Südtiroler Bauernfamilien dar. Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit von Bauersleuten, die das dort gewonnene Futter als Hauptnahrungsquelle für ihr Vieh nutzen. Obwohl die Weidewirtschaft ihr großes Potenzial in der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel wie z.B. Milch und Fleisch mit besonderen Ernährungseigenschaften unter Beweis gestellt hat, ist derzeit in ganz Europa ein deutlicher Rückgang der Weidewirtschaft zu verzeichnen. Dies stellt eine Gefahr für die künftige Existenz dieser wertvollen Agrarökosysteme dar.

Grazing4Agroecology (G4AE) ist ein europäisches Projekt zur Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten bei der Einführung und Erhaltung der Weidehaltung in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Beweidung bringt viele Vorteile für Tiere, Gesellschaft und Umwelt. Dadurch können gesunde Lebensmittel mit geringen Umweltwirkungen und geringem Ressourcenverbrauch erzeugt werden. Das Projekt stellt erstmals die Weidehaltung in den Mittelpunkt eines europäischen thematischen Netzwerkes, das Lösungen für eine nachhaltige Weidehaltung aufzeigt. Das Projekt entspricht den Zielen des Green Deal der Europäischen Union: Schutz der biologischen Vielfalt, Verringerung des Nährstoffverlustes im Boden und Reduktion der Treibhausgasemissionen. Grazing4Agroecology hat 18 Partner in acht Ländern (Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien und Schweden), darunter Bauernverbände, Beratungsdienste sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
Im Projekt werden repräsentative Gruppen aus der Landwirtschaft mit Akteuren aus der Forschung, Beratung und der verarbeitenden Industrie Hand in Hand zusammenarbeiten. Das Netzwerk von insgesamt 120 landwirtschaftlichen Partnerbetrieben (15 pro Land) wird die besten Verfahren und Innovationen zur Förderung der Weidehaltung aus agrarökologischer Sicht sammeln und umsetzen.

Das Versuchszentrum Laimburg wird in Zusammenarbeit mit Bioland Südtirol den Südtiroler Teil des Projekts leiten. „Das Projekt wird den Landwirtinnen und Landwirten helfen, durch Selbstevaluierung ein objektives Verständnis ihrer eigenen agrarökologischen Leistung zu gewinnen. Durch Praxisveranstaltungen zur Förderung des gegenseitigen Lernens sowie Informationsmaterialien werden wir ihnen die besten Praktiken und neu gewonnenes Wissen zur Verfügung stellen", erklärt Giovanni Peratoner, Leiter der Arbeitsgruppe „Grünlandwirtschaft“ am Versuchszentrum Laimburg.
„Die Weidehaltung ist eine der nachhaltigsten und besten Praktiken für Wiederkäuer, weshalb die Weidehaltung auch im Mittelpunkt unserer Bioland-Richtlinien steht. Aufgrund der geografischen Struktur des Berggebiets der Alpen gibt es jedoch Einschränkungen. Wir hoffen, dass dieses Projekt dazu beiträgt, praktisches Wissen zu generieren und zu verbreiten sowie die besten Beweidungspraktiken unter den Landwirtinnen und Landwirten bekannt zu machen", zeigt sich der Geschäftsführer von Bioland Südtirol, Reinhard Verdorfer, erfreut.

This project has received funding from the European Union’s Horizon Research and Innovation Program under Grant Agreement No. 101059626.

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