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Das Versuchszentrum Laimburg wird virtuell – Neuer 3D-Rundgang gibt Einblick in Labors, Versuchsanlagen und den Felsenkeller

Das Versuchszentrum Laimburg kann ab sofort mit einem virtuellen 3D-Rundgang erkundet werden. Der Rundgang umfasst alle Bereiche von Versuchsanlagen über Labors bis hin zum Felsenkeller und beinhaltet über 400 Infopunkte, die Hintergrundinformationen und Erklärungen zu den vielfältigen Forschungstätigkeiten des Zentrums geben. Der Rundgang ist ab sofort über die Webseite des Versuchszentrums, www.laimburg.it, kostenlos zugänglich.

Der virtuelle 3D-Rundgang startet mit einer Drohnenansicht über das gesamte Areal des Versuchszentrums Laimburg. ©Versuchszentrum Laimburg/visim

Den Forschern über die Schulter schauen, die verschiedenen Labors und Versuchsanlagen erkunden, den Felsenkeller entdecken – was bisher nur bei einer offiziellen Besucherführung am Versuchszentrum Laimburg möglich war, kann ab sofort jeder vom heimischen Wohnzimmer aus tun. Was es dazu braucht, ist lediglich eine stabile Internetverbindung und schon kann die virtuelle Entdeckungsreise durch das Versuchszentrum Laimburg beginnen.
Mit dem virtuellen 3D-Rundgang hat das Versuchszentrum Laimburg einen aktuellen Trend aufgegriffen. Viele Museen weltweit investieren derzeit in virtuelle Rundgänge, um ihren Besuchern auch in Pandemiezeiten einen Besuch zu ermöglichen. In „normalen“ Jahren begrüßt das Versuchszentrum Laimburg mehr als 9.000 Personen zu Besucherführungen und Veranstaltungen. „Die Pandemie hat vielen Bereichen, besonders auch der öffentlichen Verwaltung, zu einem starken Digitalisierungsschub verholfen“, sagt Agrarlandesrat Arnold Schuler. „Darum haben wir schon früh auf die veränderten Umstände reagiert. Zahlreiche Veranstaltungen zu wichtigen Themen der Landwirtschaft wurden online ausgetragen. Auch ich habe die Möglichkeit genutzt auf diese Weise den engen Kontakt mit unseren Stakeholdern und der Öffentlichkeit beizubehalten und mich mit ihnen über die Zukunft der Landwirtschaft auf eine innovative Art und Weise auszutauschen. Mit dem virtuellen 3D-Rundgang hat das Versuchszentrum Laimburg eine weitere Chance geboten, die ich alle einlade, zu nutzen.“, so Arnold Schuler. So sieht es auch der Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber: „Als Institution der angewandten Forschung ist es für uns von größter Wichtigkeit, dass unsere Ergebnisse da ankommen, wo sie gebraucht werden, nämlich in der Praxis. Als öffentliche Körperschaft ist es uns ein großes Anliegen auch die Bevölkerung umfassend über unsere Tätigkeiten zu informieren. Mit unserem neuen virtuellen 3D-Rundgang machen wir nun einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung“, freut sich Oberhuber.

Das erwartet Sie im virtuellen 3D-Rundgang

Der Rundgang am Versuchszentrum Laimburg beginnt mit einer Drohnenaufnahme, die einen Überblick über das gesamte Areal bietet. Von hier aus kann man verschiedene Versuchsanlagen, die Wetterstation, unterschiedliche Labors, das Versuchslagerhaus und die Gärtnerei Laimburg mit Glashaus und Schaugarten besuchen. Auch ein virtueller Ausflug an den NOI Techpark in Bozen Süd ist möglich, wo das Versuchszentrum Laimburg mit seinem Labor für Aromen und Metaboliten vertreten ist. Ein weiteres Highlight des Rundgangs besteht in der Besichtigung des bekannten Felsenkellers. Vorbei an den großen Holzfässern, die die Geschichte Südtirols und der Laimburg erzählen, geht es in den großen gewölbten Repräsentationssaal und weiter durch das Weinarchiv bis in den Barrique- und Weißweinkeller. Fast wie bei einer physischen Führung vermittelt der virtuelle 3D-Rundgang die besondere Atmosphäre im Keller. Infopunkte liefern leicht verständliche Informationen Der Rundgang ist mit über 400 Infopunkten gespickt, die dem Besucher anhand von kurzen und allgemein verständlichen Texten, Abbildungen, Videos oder weiterführenden Links interessante Erklärungen liefern. Was ist eine physische Genbank? Wie züchtet man eine neue Apfelsorte und wie lange dauert das? Warum wird ein Schädling wie die Marmorierte Baumwanze am Versuchszentrum nachgezüchtet? Wozu braucht man einen Flüssigkeitschromatographen? Was sind Polyphenole? Womit beschäftigt sich die Metabolomik? Warum ist es wichtig, Äpfel zu einem bestimmten Termin zu ernten, und wie bestimmt man den optimalen Erntetermin? Wie viele Flaschen Wein lagern im Felsenkeller?
Die Infopunkte sind nummeriert, sodass der Besucher keine Informationen verpasst und dienen zudem als Orientierung beim Erkunden der weitläufigen Gebäudestrukturen des Versuchszentrums. Der virtuelle Rundgang liegt in zwei Sprachen (Deutsch, Italienisch) vor, eine englische Sprachversion ist derzeit in Ausarbeitung.

Zahlreiche Möglichkeiten

Der Rundgang richtet sich in erster Linie an die breite Öffentlichkeit, die das Versuchszentrum kennen lernen möchte, aber auch an die Interessenvertreter der Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung, an Forschungspartner und Unternehmen weltweit, die sich über die Forschungsschwerpunkte und Labordienstleistungen des Versuchszentrums informieren wollen.
Natürlich kann der virtuelle 3D-Rundgang einen physischen Besuch am Versuchszentrum nicht ersetzen, aber er kann dort ansetzen, wo ein solcher Besuch nicht (sofort) möglich ist, etwa in Zeiten der Pandemie oder aus logistischen Gründen.
Darüber hinaus ist der Rundgang auch ein tolles didaktisches Werkzeug, mit dem man Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften begeistern und ihnen einen interessanten Einblick in die Welt der Forschung vermitteln kann.
Besuchergruppen können sich schon vor vorab ein Bild von dem machen, was sie bei einem physischen Besuch erwartet und sich dementsprechend vorbereiten.

Innovative Technologie ermöglicht virtuelle Erlebnisse

Entwickelt wurde der virtuelle 3D-Rundgang von der Eppaner Firma visim, die sich auf diesen Bereich spezialisiert hat. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, die auf 360°-Fotografie beruhen, basiert unseres auf einem 3D-Scan, d. h. wir nehmen den Raum mit HDR-Kameras und Infrarot-3D-Sensoren von mehreren Kamerastandpunkten aus auf“, erklärt Norbert Gasser, Co-Founder von visim: „An jedem dieser Standpunkte dreht sich die Kamera und erfasst dabei jeden Winkel des Raums. Die so entstandenen 3D-Daten und Panoramabilder werden dann von einem Rechner zu einem virtuellen 3D-Rundgang zusammengesetzt, den man Schritt für Schritt erkunden kann.“ Eine weitere Besonderheit dieses innovativen Systems besteht in einer von visim eigens entwickelten Software für das Content Management, mit welcher interaktive Infopunkte in den Raum eingefügt und mit Informationen verschiedenster Art angereichert werden können. Das System erlaubt es die Informationen in mehreren Sprachen gleichzeitig einzupflegen und wird dauernd aktualisiert und um neue Funktionen erweitert. „Für uns als öffentliche Körperschaft ist das eine optimale Lösung und im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit öffentlichen Ressourcen, da wir unsere Informationen jederzeit selbstständig einpflegen, aktualisieren und weiter ausbauen können, ohne von Dritten abhängig zu sein“, fügt Franziska Maria Hack hinzu, die das Projekt zusammen mit der Arbeitsgruppe Wissenschaftskommunikation und Eventmanagement am Versuchszentrum Laimburg umsetzt.
Der virtuelle Rundgang wird nun ständig mit weiteren multimedialen Inhalten gefüllt. Geplant ist auch eine Erweiterung des Rundgangs auf weitere Versuchsanlagen, Außenstellen und neue Gebäude. Nächstes Jahr wird das Versuchszentrum seine neuen Labors im Stadlhofgebäude beziehen, das westlich des Hauptgebäudes am Hang unterhalb der Ruine Laimburg entstanden ist. Darüber hinaus wird das Versuchszentrum 2022 weitere Labors am NOI Techpark beziehen, die ebenfalls in den 3D-Rundgang integriert werden sollen.

Besucherführungen am Versuchszentrum Laimburg

Das Versuchszentrum Laimburg bietet Besucherführungen für Gruppen von 10 bis 50 Personen an. Dabei gibt es zwei Arten von Führungen: Die allgemeine Führung richtet sich an die allgemeine Öffentlichkeit und gibt einen Überblick über Aufgaben und Forschungstätigkeiten des Versuchszentrums vom Obst- und Weinbau über den Pflanzenschutz bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Die Führung klingt mit einem kurzen Besuch im Felsenkeller aus. Fachführungen hingegen richten sich an Fachleute und beschäftigen sich mit einem speziellen Forschungsbereich. Die Inhalte werden jeweils mit der Gruppe abgestimmt.
Weitere Informationen hier.

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