Aktionsplan Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften

 

Zahlen & Fakten

  • 14Mitarbeiter konnten im Rahmen des Aktionsplan am Versuchszentrum Laimburg eingestellt werden.
  • 56Projekte umfasst der Aktionsplan am Versuchszentrum Laimburg: 9 davon wurden bereits abgeschlossen, 47 laufen noch.
  • 72Versuchsfelder in ganz Südtirol werden in 37 Projekten vom Fachbereich Berglandwirtschaft bewirtschaftet.

 

Der Aktionsplan

Der im September 2015 von der Südtiroler Landesregierung beschlossene „Aktionsplan für Forschung und Ausbildung in Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften“ begann im Jahr 2016 und soll noch bis 2022 dauern. Ziel des Aktionsplans ist es die breite Palette an Produkten der Südtiroler Berglandwirtschaft nicht nur während ihrer Erzeugung wissenschaftlich zu begleiten und dadurch wettbewerbsfähiger zu machen, sondern auch während ihrer Verarbeitung zu typischen Südtiroler Produkten von hoher Qualität. Im Bereich Berglandwirtschaft liegen die Arbeitsschwerpunkte auf Fleisch, Milch, Stein- und Beerenobst und Gemüse sowie auf Getreide und Kräuter. Im Lebensmittelbereich sind die Schwerpunkte Speck, Wurst, Marmeladen, Säfte, Destillate, Mehl, Backwaren und Bier.  Mit der Umsetzung des Plans beauftragt worden sind das Versuchszentrum Laimburg und die Freie Universität Bozen, flankiert von anderen Institutionen der Südtiroler Landwirtschaft.  Dank des „Aktionsplans Berglandwirtschaft“ konnten am Versuchszentrum Laimburg 14 zusätzliche wissenschaftliche Stellen in den Fachbereichen „Berglandwirtschaft“, „Lebensmitteltechnologie“ und „Obstbau“ besetzt werden. Mit dieser personellen Verstärkung konnten einerseits bereits bestehende Projekte und Tätigkeiten ausgeweitet, andererseits neue Projekte angestoßen werden:

Projekte

Im folgenden eine Auswahl an Projekten, die im Rahmen des Aktionsplans für Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften bearbeitet wurden und werden:

Beeren- und Steinobst

Für verschiedene Ergänzungskulturen wie Holunder, Haselnuss oder Walnuss konnte die Arbeitsgruppe Beeren und Steinobst Pilot- und Demonstrationsanlagen erstellen, um damit nützliche Informationen zu verschiedenen Anbaufragen bezüglich Sortenwahl, Erziehungssystemen und Pflege geben zu können. Auch die traditionsreiche Kastanie und deren Probleme im Anbau (Kastanienwickler, Blattdürre, Pilz Gnomoniopsis) werden nun in Versuchen bearbeitet. Neuere Nischen- bzw. Ergänzungskulturen (Haselnuss, Minikiwi, Maibeere, Sanddorn, Felsenbirne, etc.) können dank der neuen Ressourcen auf Ihre Anbaueignung in den Südtiroler Mittelgebirgslagen hin geprüft werden. Zusammen mit der Fondazione Edmund Mach (TN) und der Fondazione Fojanini (SO) wurde auch ein Vergleich neuer Süßkirschenunterlagen für die Mittelgebirgslagen gestartet.

 

Acker- und Kräuterbau

Die Arbeitsgruppe Acker- und Kräuteranbau führt gezielte Sortenprüfungen von Speisehafer durch, um dem Netzwerk „Regiokorn“ eine weitere Getreideart für die Herstellung von regionalem Brot zur Verfügung zu stellen und damit die Produktpalette entsprechend zu erweitern. Darüber hinaus wurden auch im Kräuteranbau Sortenprüfungen begonnen, da die Wahl der am besten geeigneten Sorte eine wichtige Voraussetzung für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Kräuterprodukte im Berggebiet darstellt.

 

Freilandgemüsebau

 

Grünlandwirtschaft

Obst- und Gemüseverarbeitung


Fermentation und Destillation

Dank des Aktionsplans konnte unter anderem die Produktion von regionalen Bieren unterstützt werden. Dafür werden derzeit zehn verschiedene Biergerstesorten auf ihre Eignung zur Herstellung von Südtiroler Bier untersucht. Darüber hinaus erarbeitet die Arbeitsgruppe Fermentation und Destillation eine Durchführbarkeitsstudie zum Aufbau und Betrieb eines Mälzereidienstes, der auf die Bedürfnisse Südtirols zugeschnitten ist. Eine große Hürde bei der Herstellung regionalen Biers durch kleine Betriebe ist nämlich die geringe Produktionsmenge beim Mälzen. Die meisten Mälzereien sind nur auf große Mengen ausgerichtet, und nur wenige Unternehmen erklären sich bereit, diesen Service für kleine Getreidemengen anzubieten. Deshalb hat das Versuchszentrum Laimburg den Ankauf eines Mini-Malting-Systems in die Wege geleitet, welches Hauptbestandteil des geplanten Mälzereidienstes sein wird.

Events

Das Versuchszentrum Laimburg organisiert im Rahmen des Aktionsplans für Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft eine Reihe von Veranstaltungen, um sein Wissen und seine Erkenntnisse direkt an die landwirtschaftliche Praxis und die industrielle Produktion vor Ort weiterzugeben, sowie Studenten und Lehrer von Berufsschulen und Universitäten zu schulen. Aktuelle Termine finden sich in unserem Terminkalender.

Video

Video zum Start des Aktionsplans (2017)

 

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